Mi, 06.09.2023 , 08:52 Uhr

Lebenserwartung in Ostdeutschland in Pandemie-Jahren gesunken

Sachsen- Die Lebenserwartung in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich gefallen.

«Diese Bundesländer waren damals durch Corona von einem besonders drastischen Anstieg der Sterblichkeit betroffen», erklärt Pavel Grigoriev, Leiter der Forschungsgruppe Mortalität am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) am Mittwoch. Im Jahr 2022 hätten diese vier Bundesländer besonders bei den Männern wieder deutliche Anstiege in der Lebenserwartung verzeichnen können. Dies gelte vor allem für Sachsen, das in den ersten beiden Pandemiejahren von markanten Rückgängen betroffen war.

Wie das Institut am Mittwoch in Wiesbaden berichtete, gibt es bei der Lebenserwartung erhebliche regionale Unterschiede, auch wenn sich die west- und ostdeutschen Bundesländer zuletzt wieder etwas angeglichen haben. So lag die Lebenserwartung bei Männern in Sachsen-Anhalt 2022 um mehr als ein Jahr unter dem Wert von 2019 (2019: 76,73, 2022: 75,49), bei Frauen aus Sachsen-Anhalt lag sie ebenfalls knapp ein Jahr darunter (2019: 82,92, 2022: 81,93). Dagegen lag die Lebenserwartung der Männer in Sachsen nur maximal ein halbes Jahr unter dem Wert vor der Pandemie. Neben dem Coronavirus hat laut BiB zuletzt auch die Grippewelle am Ende des Jahres 2022 zum Rückgang der Lebenserwartung beigetragen.

In Brandenburg lag die Lebenserwartung bei den Männern im Jahr 2019 bei 78,06 Jahren, im Jahr 2022 bei 77,22 Jahren. Bei den Frauen lag sie 2019 bei 83,81 und 2022 bei 82,93. In Sachsen fiel der Wert bei den Männern von 78,11 in 2019 auf 77,62 in 2022 und bei den Frauen von 84,09 auf 83,61. In Thüringen gab es 2019 bei den Männern eine Lebenserwartung von 77,74 Jahren und 2022 von 76,81. Bei den Frauen lag die Lebenserwartung 2019 bei 83,32 und 2022 bei 82,42 Jahren. (dpa)