Do, 30.03.2017 , 18:07 Uhr

Lebensretter für Karl gesucht!

Leipzig - Der kleine Karl ist noch nicht mal ein Jahr alt und muss schon um sein Leben kämpfen. Das Baby aus Werda bei Plauen leidet an einer seltenen Stoffwechselerkrankung, der so genannten Marmorknochenkrankheit. Seine einzige Chance: eine Stammzellenspende. Doch noch gibt es keinen passenden Spender. 

 

Das Helios Park-Klinikum Leipzig hat deshalb am Donnerstag gemeinsam mit dem Verein für Knochenmark- und Stammzellenspenden Sachsen zur Typisierung aufgerufen in der Hoffnung, Karls genetischen Zwilling zu finden.

Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein. So einfach funktioniert das Ganze. Mit zwei Wattestäbchen wird auf jeder Seite 30 Sekunden lang ein Wangen-Schleimhaut-Abstrich gemacht. Mit Ausfüllen der Formulare dauert das Ganze keine fünf Minuten, tut nicht weh und kann Leben retten, nicht nur das von Karl. Auch Roswitha Schieck verdankt ihr Leben einem Spender. Vor zehn Jahren erkrankte sie an Leukämie. Sie weiß, wie es ist, auf den ersehnten Anruf zu warten, kennt die quälende Ungewissheit ganz genau.

Heute ist Roswitha Schieck gesund und engagiert sich ehrenamtlich im Verein. Denn Aufklärung ist wichtig. Noch immer denken viele. eine Stammzellenspende sei schlimm oder schmerzhaft. Aber das stimmt nicht.

Diese Methode kommt allerdings nur in zehn Prozent der Fälle zum Einsatz. Wer sich übrigens einmal hat typisieren lassen, egal wo, muss das nicht noch einmal tun. Alle Daten landen im Zentralen Knochenmarkspende-Register in Ulm. Dort wird dann nach dem passenden Spender gesucht. Roswitha Schieck begleitet diese Spender während des Prozesses und nimmt ihnen die Aufregung und die Ängste.

Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 kann ein potentieller Lebensretter sein. Für Karl und für all die anderen, die so dringend auf die erlösende Nachricht warten.

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