Dresden – Am Heinrich-Schütz-Konservatorium stehen derzeit rund 90 freie Musikdozenten ohne Vertrag da – der Unterricht an der renommierten Musikschule findet seit Anfang des Jahres nur unregelmäßig statt. Im Dezember schickte das Konservatorium den Lehrkräften zwar neue Kontrakte zu, rund die Hälfte der insgesamt 193 freien Dozenten weigert sich jedoch die neuen Honorarverträge zu unterzeichnen.
Für die Schulleitung ist der Protest der Lehrkräfte nicht nachvollziehbar. Die neuen Verträge, so Geschäftsführerin Kati Kasper, sehen schließlich eine stufenweise Honorarerhöhung vor.
Doch die Lehrkräfte fordern eine sofortige Anpassung des Durchschnittshonorars auf die vom Stadtrat beschlossenen 25 Euro je Unterrichtseinheit. Das entspräche einer Anhebung um vier Euro, statt der derzeitigen Erhöhung von durchschnittlich nur einem Euro
Festangestellte Musikdozenten würden fast 50% mehr Lohn bekommen. Wenn man Vor- und Nachbereitung mitbetrachtet, müsste ein Honorarerlehrer mindestens 40€ brutto pro Unterrichtseinheit verdienen, um über die Runden zu kommen.
Ob die freien Musikdozenten eine einheitliche Honorarerhöhung durchsetzen können, scheint fragtlich, denn die Schulleitung erkennt die Interessenvertretung der Honorarlehrkräfte nicht an – und setzt stattdessen auf Einzelgespräche.
Bis dahin wird der Unterricht für rund 1200 der ingesamt 6000 Musikschüler am Heinrich Schütz Konservatoium wohl weiterhin ausfallen.