So, 02.04.2017 , 10:47 Uhr

Leichtbau: gut für Umwelt und Sicherheit

Chemnitz – Wissenschaftlern der TU Chemnitz ist es gelungen das Gewicht einer Durchlade in der Rücksitzbank eines SUV um mehr als die Hälfte zu reduzieren. Diese Innovation wird nun auf der Hannover Messe vorgestellt.

Techniker René Morgenstern prüft die Struktur der neuen Durchlade. Hergestellt werden derartige Bauteile in einem Anlagenkomplex im „MERGE Technologiezentrum“ der TU Chemnitz, an dem Hochleistungskunststoffe und thermoplastische Faserverbundhalbzeuge verarbeitet werden können.

Damit zum Beispiel Skier oder Snowboards im Auto sicher verstaut werden können, gibt es in der Rücksitzbank eine Luke. Diese sogenannte Durchlade haben sich Forscherinnen und Forscher des Bundesexzellenclusters MERGE und des Instituts für Strukturleichtbau der Technischen Universität Chemnitz ganz genau angeschaut, mit dem Ziel, Gewicht und Kosten zu sparen.

Dies ist ihnen nun gelungen! „Wir haben das ursprünglich 3,85 Kilogramm schwere Metall-Bauteil völlig neu konzipiert und konnten sein Gewicht auf rund 1,64 Kilogramm reduzieren, also um mehr als die Hälfte“, sagt Prof. Dr. Lothar Kroll, Direktor des Instituts für Strukturleichtbau und Sprecher des Bundesexzellenzclusters MERGE. So sinken auch die Herstellungskosten um etwa 30 Prozent.

Die Chemnitzer Entwicklung ist aus endlosfaserverstärkten thermoplastischen Halbzeugen kombiniert mit thermoplastischen Spritzgießkomponenten gefertigt. „Erstmals überhaupt wurde dieses Strukturbauteil als faserkunststoffverstärktes Bauteil konstruiert und technologisch als Prototyp umgesetzt und wird bis zur Serienreife weiterentwickelt“, ergänzt Kroll.

Verschiedenste Textilverstärkungen kamen zum Einsatz, die die Durchlade nun eine hohe Festigkeit, Steifigkeit und Stabilität aufweist ohne dabei an Sicherheit einzubüßen.

Mit dieser und weiterer Leichtbau-Innovationen präsentieren sich die Chemnitzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Hannover Messe 2017. Vom 24. bis 28. April stellen sie auf dem Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ in Halle 2, Stand A38 neben der Durchlade auch einen Motorträger sowie neuentwickelte hybride Leichtbaukomponenten aus dem Exzellenzcluster vor.

 

(Quelle: TU Chemnitz)