Leipzig – Einer Studie zufolge ist Leipzig eine Hochburg des Fahrradklaus. Insgesamt 9.642 Fahrräder wurden im Jahr 2016 in der Messestadt gestohlen. Damit liegt Leipzig auf Platz 2 des Rankings, gleich hinter der Hauptstadt des Fahrraddiebstahls Münster.
Nach langem Warten zeigt sich auch in Leipzig endlich wieder die Sonne – Startschuss für alle Fahrradfahrer sich wieder regelmäßig auf ihr Radel zu schwingen. Doch mit den Fahrradliebhabern kommen auch die Fahrraddiebe wieder aus ihren Verstecken. Nach neuesten Erkenntnissen treiben die es vor allem in Leipzig auf die Spitze. Eine Studie des Verbraucherportals „billiger.de“ ergab, dass Leipzig in Sachen Fahrraddiebstahl auf Platz 2 des deutschlandweiten Rankings landet. Mit über 9.600 gestohlenen Drahteseln liegt die Stadt laut Studie damit nur knapp hinter Fahrradklau-Hochburg Münster.
Die Zahlen der Studie decken sich mit der Kriminalstatistik der sächsischen Polizei. Die Statistik zeigte auch, dass der Diebstahl von Fahrrädern im Vergleich zum Vorjahr 2016 um 1/3 stieg, weiß auch Alexander Bertram, Sachbearbeiter der Öffentlichkeitsarbeit der Polizeidirektion Leipzig. Seiner Annahme nach, liegen die hohen Diebstahlszahlen mit dem Wachstum der Stadt zusammen. Die Einwohnerzahl und -dichte Leipzigs steige, außerdem gäbe es auch vergleichsweise weniger Verkehrsfläche. Deshalb würden die Bürger auf Fahrräder ausweichen. Mit der gestiegenen Fahrradnutzung stehe möglichen Tätern dann auch vermehrt Diebesgut zur Verfügung.
Wenn es darum geht die Fahrraddiebstähle in Leipzig aufzuklären, bleibt die Aufklärungsquote allerdings vergleichsweise gering. Nur etwas unter 7% der Fahrraddiebe konnten im vergangenen Jahr gefasst werden. Das bedeutet laut Alexander Betram aber nicht, dass die Fahrräder nicht wiedergefunden werden. Die Polizeibeamten stellen immer wieder einen erheblichen Teil der geklauten Fahrräder sicher, allerdings können diese oftmals nicht zugeordnet werden, weil oft keine Nummer oder Ähnliches angegeben wurde. Die Kriminalisten haben dann keine Ansatzpunkte, um die Täter zu überführen.
Um Abhilfe zu schaffen empfiehlt der Polizeisprecher das eigene Fahrrad registrieren zu lassen. Das ist in Leipzig kostenlos. Ganzjährig ist der Leipziger Bürgerdienst mit seiner mobilen Registrierstation unterwegs, nimmt die Daten der Fahrradhalter auf, kennzeichnet die Räder mit einer Nummer und übermittelt die Daten an die Polizei. Durch die Registrierungsnummer und ist es den Beamten der Polizei möglich, die Fahrräder zu identifizieren und ihren Besitzern zurückzugeben. Auch eine detaillierte Beschreibung des Radels kann helfen, das gestohlene Fahrrad ausfindig zu machen.
Damit das geliebte Fahrrad allerdings gar nicht erst entwendet werden kann, sollten die Leipziger ihre Fahrräder gut abschließen. Das empfiehlt auch Christopher Waack vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub. Er empfiehlt das Rad mit zwei Schlössern zu sicher. Außerdem sollte das Fahrrad nicht in sich angeschlossen sein, sondern an einem Gegenstand befestigt werden, wie beispielsweise einer Laterne oder an Fahrradbügeln.
Als Fausttipp empfiehlt der Experte zwischen 5-10% des Fahrradneupreises in ein Fahrradschloss zu investieren. Dann steht dem sommerlichen Fahrspaß hoffentlich nichts mehr im Wege.