Leipzig - Die sächsische Linken-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel ist bei einer Demonstration in Leipzig kurzzeitig festgenommen worden. Das berichtet unser Sachsen Fernsehen-Reporter vor Ort. Die Polizei bestätigt die Festsetzung, man prüfe den Tatvorwurf des "tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte".

Die 44-Jährige wurde gegen 20:30 Uhr von Berliner Polizisten abgeführt. Anschließend wurden ihr, so unser Reporter vor Ort, Handschellen angelegt. 

Wie Journalist Marco Brás dos Santos, der auf Twitter ein Video der Festnahme veröffentlicht hat, auf Anfrage von Sachsen Fernsehen mitteilt, hätte es kurz vor Ende einer linken Kundgebung eine "polizeiliche Maßnahme", also eine Identitätsfeststellung, gegen einen in Handschellen gelegten Mann gegeben. Offenbar warfen Polizeibeamte ihm Beleidigung vor. Juliane Nagel (Linke) habe daraufhin die Polizei gefragt, wozu die Maßnahme in dieser harten Form diene. Ein Polizist soll daraufhin der Linken entgegnet haben, dass sie "nichts zu melden" habe. Nagel soll sich, so der Filmer, als Landtagsabgeordnete und auch Demo-Anmelderin ausgewiesen haben. Nach seinen Schilderungen sollen zwei Polizisten daraufhin die Politikerin unvermittelt in Handschellen gelegt und anschließend abgeführt haben.

Polizeisprecher Chris Graupner berichtet am Abend auf Anfrage von Sachsen Fernsehen: "Wir prüfen aktuell den Tatvorwurf des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte." So hätte die Abgeordnete während einer Maßnahme in Richtung der Polizeibeamten geschlagen, daraufhin hätte man sie für einige Minuten festgesetzt und zur Identitätsfeststellung in ein Polizeifahrzeug verbracht.

Kurz vor 22 Uhr äußerte sich dann auch Juliane Nagel selbst zur Maßnahme. In einem Twitter-Video von "lzo media" macht sie den Polizisten schwere Vorwürfe: "Ich stand dort, ein Polizeibeamter hat mich erst beschimpft. Dann hat er mich aus dem Weg geschubst. Und dann ist ihm eingefallen, dass ich ihn angeblich tätlich angegriffen haben soll."