Do, 22.12.2022 , 09:32 Uhr

Leipziger Messe

Leipzig Stadtrat generös: Messe darf ganzen Corona-Zuschuss behalten

Leipzig - Zuschuss für die Leipziger Messe wird in die Jahre 2023/2024 übertragen. 

Der Corona-Zuschuss der Stadt Leipzig  Die Leipziger Messe wurde von den Auswirkungen der Corona-Pandemie heftig getroffen und musste ab März 2020 viele Messen und Kongresse absagen oder verschieben. Das riss ein gewaltiges Loch in die Finanzen. Der 50 Prozent-Gesellschafter Stadt Leipzig stellte daher 30 Millionen Euro als Ausgleich zur Verfügung.

Am 14. Dezember 2022 kam die Sache noch einmal zur Abstimmung in den Stadtrat. Aber ohne Aussprache. Denn um wertvolle Redezeit zu sparen und die Stadtratssitzungen nachhaltig zu verkürzen, haben sich die Fraktionen entschlossen, Vorlagen, zu denen man sich im Grunde einig ist, ohne Aussprache zur Abstimmung zu stellen.

So war das auch mit der Vorlage „Gesellschafterzuschuss an die Leipziger Messe GmbH zum Ausgleich pandemiebedingter Schäden der Geschäftsjahre 2020–2022“.

Deren wesentliche Beschlusspunkte lauten:

„Es wird zur Kenntnis genommen, dass die der Leipziger Messe GmbH für die Geschäftsjahre 2020 bis 2022 seitens der Stadt Leipzig gewährten außerplanmäßigen Gesellschafterzuschüsse i. H. v. 30 Mio. Euro zum Ausgleich pandemiebedingter Schäden (VII-DS-01538-NF-02) durch die Gesellschaft voraussichtlich noch nicht bis Ende 2022 vollständig in Anspruch genommen werden.“

Was im Klartext heißt: Trotz vieler ausgefallener Veranstaltungen hat die Leipziger Messe ihr zusätzliches Defizit möglichst geringgehalten. Im ersten Coronajahr 2020 musste die Messe 4,67 Millionen Euro aus diesem Zuschuss in Anspruch nehmen. Im zweiten Coronajahr 2021, als sich die Lage nur leicht entspannte, waren es dann 10,16 Millionen Euro.

Erst 2022 konnte die Messe ihr Ergebnis wieder deutlich verbessern und damit den Zuschussbedarf auch wieder senken. Am 14. Dezember meldete die Messe einen bemerkenswerten Umsatz von 70 Millionen Euro Umsatz. Von den Zuschussgeldern in Anspruch nehmen musste man jetzt noch 6,9 Millionen Euro.

Ganz beendet scheint die Pandemie-Bewältigung aus Sicht der Messegesellschaft noch nicht, sodass die noch verbleibenden 8,27 Millionen Euro in die Jahre 2023/2024 übertragen werden sollten; dafür gab es am 14. Dezember eine einhellige Zustimmung in der Ratsversammlung.

 

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