Leipzig - 2030 könnten 720.000 Menschen in der Stadt leben.
Kurz vor Jahresende hat das Amt für Statistik und Wahlen den dritten Quartalsbericht für das Jahr 2022 fertiggestellt, der auch wieder Zahlen und Fakten zum Wachstum der Stadtbevölkerung enthält.
Seit etwa 2000 prägen steigende Bevölkerungszahlen die Stadt, auch wenn nach dem Gipfel im Jahr 2015 wieder ein deutlicher Rückgang der Zuwachszahlen zu sehen war.
„Nach den starken Wanderungsgewinnen um das Jahr 2015 herum bestand guter Grund zur Annahme, die Wanderungsgewinne könnten sich auf einem Pfad der rückläufigen, wenngleich positiven Salden befinden. Das Jahr 2022 durchbricht diesen Trend – zumindest vorerst“, schätzt der entsprechende Artikel im Quartalsbericht ein.
„Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führte ab März zu einer Zuwanderung von Geflüchteten und Vertriebenen aus der Ukraine. Bis November 2022 haben insgesamt rund 11.800 Ukrainer/-innen Zuflucht in Leipzig gefunden. Circa 1.950 von ihnen sind zwischenzeitlich weiter- oder zurückgewandert. Per Saldo leben aktuell (November 2022) circa 9.850 Ukrainer/-innen mehr in Leipzig als vor Ausbruch des Krieges.“
Womit das Jahr 2022, was die Zuwanderung betrifft, mit dem Jahr 2015 vergleichbar ist. Und Dr. Christian Schmitt, Leiter des Amts für Statistik und Wahlen, ist sich sicher, dass es solche nicht voraussehbaren Ereignisse mit verstärkten Flüchtlingszahlen in Zukunft immer wieder geben wird.
Im Jahr 2022 stecken übrigens nicht nur Geflüchtete aus der Ukraine in der Statistik: „Aber auch jenseits der Entwicklungen aufgrund von Flucht und Vertreibung aus der Ukraine ist Leipzig im laufenden Jahr durch Zuwanderung gewachsen, in den ersten 11 Monaten bereits um 6.180 Personen. Insgesamt ergibt sich somit ein vorläufiger Wanderungssaldo von +16.026 bis Ende November. Bis Jahresende könnte der Wanderungsgewinn das Niveau des Spitzenjahres 2015 erreichen oder überschreiten.“
Und das wirft natürlich Fragen zur Leipziger Bevölkerungsvorausschätzung auf. Die Prognosen gehen für 2030 von 660.000 bis 720.000 Einwohnern aus. Voraussichtlich Mitte 2023 soll die neue, aktualisierte Bevölkerungsvorausschätzung im Amt für Statistik und Wahlen vorliegen. Die Zahlen deuten darauf hin, dass die Prognose von 700.000 bis 720.000 Einwohnern im Jahr 2030 realistisch sein könnte. (rj)