Leipzig - Zweiter Corona-Infizierter in Sachsen: In Leipzig ist ein Mann an dem neuartigen Virus erkrankt. Er war zuvor in Italien im Urlaub gewesen.
Das Corona-Virus breitet sich in Sachsen weiter aus: In Leipzig ist am späten Donnerstagabend ein weiterer Mann positiv getestet worden. Das teilte die Stadt Leipzig nun mit. Damit gibt es aktuell im Freistaat zwei bestätigte Fälle. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) gab am Freitag nähere Details zu dem Mann bekannt. "Bei einem Leipziger, der von einer Urlaubsreise aus Südtirol zurückgekehrt ist, wurde das Corona-Virus festgestellt. Das Gesundheitsamt Leipzig hat den Fall bestätigt."
Weiter sagte sie: "Der Erkrankte hat Fieber und Krankheitssymptome. Er wurde stationär in einer Klinik aufgenommen, sein Zustand ist aber nicht kritisch."
Aus welchem Stadtteil der Mann genau kommt und welches Alter er hat, konnte die Gesundheitsministerin auf Nachfrage nicht sagen. Nur, dass er im St. Georg Klinikum behandelt wird. Die Behörden haben bereits die wichtigsten Kontaktpersonen des Patienten ermittelt. Auch werden weitere Maßnahmen geprüft. Den ersten Corona-Infizierten in Sachsen gab es im Landkreis Sächsische Schweiz/Ost Erzgebirge. Dem 67-Jährigen, der Mitreisender in einer Bus-Reisegruppe war, geht es gut. Das teilte das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt mit.
Die Kontaktpersonen sind alle negativ getestet und befinden sich noch bis 14. bzw. 16. März in häuslicher Isolation.
Einen Tag zuvor hatte die Gesundheitsministerin die Sonderisolierstation des Klinikums St. Georg in Leipzig besucht. Es ist eines von bundesweit sieben Zentren für Patienten mit schwerwiegenden, hochansteckenden Krankheiten, wie Ebola, Lassafieber oder Lungenpest. Für das Corona-Virus sind die Räume zwar ausgelegt, aber eigentlich nicht gedacht. sagt Prof Christoph Lübbert, Chef-Infektiologe am St. Georg. In der Isolierstation sind momentan 18 Betten mit Patienten belegt, die an Tuberkulose, Malaria oder einer Lungenentzündung leiden.
Zwei von zwölf Einzelzimmern werden permanent für mögliche Corona-Erkrankte freigehalten. Für den Notfall gibt es Pläne, die gesamte Station für das neuartige Virus zu räumen.
In Folge des Corona-Virus warnt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Sachsen, kurz DEHOGA, vor dauerhaften Folgeschäden im sächsischen Gastgewerbe. Absagen von Großveranstaltungen wie der Buchmesse und die damit ausbleibenden Gäste belasten die Branche schwer. Rückmeldungen zeigen, dass die Betriebe Einbußen im hohen sechsstelligen Bereich verkraften müssen. Der DEHOGA Sachsen erwartet deshalb eine staatliche Unterstützung für geschädigte Betriebe.
Unterdessen hat das Gesundheitsamt der Stadt Leipzig eine Corona-Telefon-Hotline eingerichtet. Diese soll helfen, dringende Verdachtsfälle auf eine Infektion mit dem Corona-Virus schneller identifizieren zu können. Die Stadt bittet jedoch darum, die Hotline nur in Verdachtsfällen zu nutzen. Erreichbar ist sie täglich zwischen 7 und 19 Uhr unter der Nummer: 0341/ 123-6852