Leipzig - Auch im hohen Alter noch so selbstständig wie möglich sein - Dabei soll in Zukunft eine von Leipziger Forschern entwickelte Knie-Orthese helfen. Sie soll mithilfe künstlicher Intelligenz Senioren das Treppensteigen erleichtern.
Der "mechanische Stiefel" wurde drei Jahre lang von Max Böhme und Felix Weiske an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der HTWK entwickelt. Wenn man das Gerät angelegt hat, dann werden Sensoren aktiv. Diese erkennen, ob Kraft zugegeben wird oder nicht. Diese Bewegung wird dann von einem Motor unterstützt.
Ziel ist es, dass diese Regelung in Zukunft durch künstliche Intelligenz erfolgt. Dies sei aber noch in der Entwicklung, wie Max Böhme erklärt.
Im Rahmen einer interaktiven Ausstellung in Grünau wird nun die Knie-Orthese gezeigt. Außerdem gibt es Informationen zu künstlicher Intelligenz, um aufzuklären und Ängsten entgegenzuwirken. Das Interesse an der neuen Technik sei groß. Max Böhme erzählt, dass am Montag, zu Ausstellungsbeginn, durchgängig mehrere interessierte Bürger gleichzeitig kamen. Auch am Dienstag nimmt die Neugier in Grünau nicht ab.
Dabei wollen Max Böhme und Felix Weiske ihre Erfindung nicht nur vorstellen, sondern sich vor allem auch Feedback von den potentiellen Anwendern sowie Verbesserungsvorschläge holen. Denn das Exoskelett ist noch lange nicht fertig. Laut Max Böhme gebe es noch viele kleinere Baustellen: die Schnittstelle zwischen Mensch und Unterstützungssystem muss optimiert werden, ebenso einige biomechanische Schwierigkeiten. "Bis es irgendwann zu einem marktreifen Produkt kommt, gehen sicherlich noch einige Jahre ins Land", erklärt der Ingenieur.
Noch bis zum Freitag können alle Interessierten sich über das Exoskelett sowie künstliche Intelligenz im Stadtteilladen Grünau informieren. Die beiden Entwickler beantworten alle Fragen. Der "mechanische Stiefel" kann auch angezogen und für einige Meter ausprobiert werden. Wann er final auf den Markt kommt, steht noch nicht fest.