Do, 26.05.2022 , 14:10 Uhr

Leitstelle für Ukrainische Flüchtlinge im Hauptbahnhof schließt ab dem 31. Mai

Dresden - Die Leitstelle für Ukrainische Flüchtlinge im Dresdner Hauptbahnhof schließt am 31. Mai. 

Am Dienstag, dem 31. Mai 2022, endet die Arbeit des Anlaufzentrums für Ukrainische Flüchtlinge im Dresdner Hauptbahnhof. Aktuell kommen dort nur noch sehr wenige Flüchtlinge an. Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann dankt allen, die Geflüchtete am Dresdner Hauptbahnhof willkommen geheißen haben. Sie sagte, dass die Lotsinnen und Lotsen hervorragende Arbeit geleistet haben. Dies habe die Willkommenskultur in Dresden beflügelt. Die unkomplizierte und vertrauensvolle Kooperation mit Diakonie, Bahnhofsmanagement und Bundespolizei habe sich als Glücksfall für die Geflüchteten erwiesen.

Seit März 2022 entwickelt sich die Anlaufstelle am Dresdner Hauptbahnhof zu einer der größten Anlaufstellen in Deutschland für Flüchtlinge. Täglich erreichen bis zu 400 neue Flüchtlinge den Dresdner Hauptbahnhof. Um sie zügig und möglichst passgenau an die Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaates Sachsen oder in städtische Unterkünfte zu vermitteln, wurde Anfang März die Leitstelle am Dresdner Hauptbahnhof eingerichtet. Das Kooperationsprojekt von Sozialamt und Diakonischem Werk, Stadtmission Dresden gGmbH, beinhaltet auch Auskunft und Beratung zum Ankommensprozess in Deutschland. Dank der engagierten Lotsinnen und Lotsen fanden zahlreiche ukrainische Geflüchtete private Unterkünfte bei Dresdnerinnen und Dresdnern.

Seit Anfang Mai 2022 verzeichnet die Landeshauptstadt Dresden einen Rückfall der angekommenen Flüchtlinge am Dresdner Hauptbahnhof. Aktuell bewegen sich die Zahlen der angekommenen Flüchtlinge am Hauptbahnhof im einstelligen Bereich. Sollte die Anzahl der Schutzsuchenden erneut auf das Niveau von März und April 2022 ansteigen, wird die Stadtverwaltung die Reaktivierung der Leitstelle im Hauptbahnhof prüfen. Ungeachtet dessen bleibt die Diakonie im Rahmen der unvermindert fortbestehenden Bahnhofsmission für Reisende, Wohnungslose und Geflüchtete am Dresdner Hauptbahnhof präsent.

Der vorübergehender Aufnahmestopp entschärft die Lage in Dresden.

Zu den rückläufigen Ankunftszahlen am Hauptbahnhof trägt auch der seit dem 16. Mai 2022 in Dresden geltende, vorübergehende Aufnahme- und Registrierungsstopp für Geflüchtete aus der Ukraine bei. Seitdem sind die Regierungsanfragen an der Hotlineder Auslandbehörde angestiegen und die E-Mail Postfächer wurden voller. Inzwischen könne die Auslandsbehörde die rund 8.000 Regierungsanfragen vom 15. März 2022 bis 15. Mail 2022 abarbeiten. Damit haben nun alle Schutzsuchenden eine Fiktionsbescheinigung erhalten. Als nächstes prüft die Ausländerbehörde die Anträge und gibt die Produktion der Aufenthaltstitel bei der Bundesdruckerei in Auftrag. Die ersten Schutzsuchenden werden ab Anfang Juni zur Abholung ihrer elektronischen Aufenthaltstitel mit einem Terminanschreiben eingeladen.

Im Sozialamt und seinen Außenstellen gehen die Wartezeiten allmählich zurück. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduzieren die Dauer von Vorsprachen bestmöglich. Dennoch bleibt das Sozialamt wichtiger Anlaufpunkt für die Geflüchteten, den viele von ihnen mehrfach aufsuchen müssen. Daher werden sich Wartezeiten in Zukunft auch nicht vermeiden lassen. 

Aktuellen Zahlen 

In Dresden sind bis Mittwoch, 25. Mai 2022, 8.341 Geflüchtete aus der Ukraine registriert. 7.129 von ihnen sind privat untergebracht und weitere 1.212 in kommunalen Unterkünften. Dazu zählen die Messe Dresden (292 Personen), Hotels (615 Personen), Turnhallen (140 Personen), Wohnheime (19 Personen) und kommunal angemietete Wohnungen (146 Personen). (mit dpa)