Aschersleben - Auf dem Landesparteitag in Aschersleben am Samstag führten die Mitglieder der Linken in Sachsen-Anhalt eine intensive Diskussion über das Urteil gegen Lina E. und drei Mitangeklagte, die wegen Angriffen auf vermeintliche oder tatsächliche Neonazis angeklagt waren. Die Debatte war von starken emotionalen Reaktionen geprägt.
Die 28-Jährige war am Mittwoch vom Oberlandesgericht in Dresden wegen linker Gewalttaten zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden.
Mehrere Delegierte des Parteitags forderten Solidarität mit der verurteilten Gruppe um Lina E. In einem Dringlichkeitsantrag wollen die überwiegend jungen Parteimitglieder feststellen lassen, dass die öffentliche Diskussion um Lina E. «von Vorverurteilungen und Falschbehauptungen» geprägt gewesen sei und sich die Bundesanwaltschaft unverhältnismäßig verhalten habe. Außerdem solle die Initiative «Soli Antifa Ost» unterstützt werden - als Solidarisierung mit antifaschistischen Aktionen.
In einem damit konkurrierenden Antrag heißt es, dass sich Die Linke «mit dem gewaltfreien antifaschistischen Widerstand» solidarisiere. Das ging den jungen Mitgliedern nicht weit genug. Sachsen-Anhalts Landtagsvizepräsident Wulf Gallert sprach sich daraufhin vehement für ein Bekenntnis zur Gewaltfreiheit aus. Über die Anträge soll später auf dem Parteitag abgestimmt werden. (dpa)