Sachsen- Die Linken haben der sächsischen Landesregierung vorgeworfen, sich nicht ausreichend um interkulturelle Kompetenzen in der Polizei zu kümmern.
Der Freistaat ergreife im Vergleich zu anderen Bundesländern keine gezielten Maßnahmen, um Menschen mit Migrationshintergrund für den Polizeiberuf zu gewinnen, teilte die Fraktion am Sonntag in Dresden mit. In einer Anfrage der Linken-Politikerin Juliane Nagel hätte Innenminister Armin Schuster (CDU) sogar bestätigt, dass es keine gezielten Werbemaßnahmen für Menschen mit Migrationshintergrund gebe und diese auch künftig nicht geplant seien. Es sei völlig unverständlich, dass das Innenministerium sich weiterhin jeder Maßnahme verweigere, die den Anteil von Menschen mit Migrationsbiografie und somit auch interkulturellen Kompetenzen in der sächsischen Polizei erhöhen könnte, kritisierte Nagel. Während in anderen Bundesländern wie Berlin der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in der Polizei genauso hoch sei wie in der Gesamtbevölkerung, gebe es in Sachsen dazu weder Daten noch gezielte Werbung. Das müsse sich ändern, fordert Nagel. Polizeibedienstete mit Migrationshintergrund könnten ihr interkulturelles Wissen und ihre Sprachkenntnisse zur Deeskalation nutzen.
Quelle: dpa