Dresden - Über ein halbes Jahr, nachdem sich Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ an die Hansastraße in der Neustadt geleimt haben, hat es nun erneut eine Klebe-Aktion in Dresden gegeben. Aktuell blockieren mehrere Personen die Nürnberger Straße in der Südvorstadt. Wir sind vor Ort.
Pünktlich um 15 Uhr hatten sich mehrere Klima-Aktivisten mit Bannern auf die Hauptverkehrsader in der Dresdner Südvorstadt gesetzt. Der Verkehr auf der betroffenen Straße ist massiv beeinträchtigt, Autofahrer stecken im Stau fest, und das mitten im Feierabendverkehr!
Die Aktivisten der „Letzten Generation“ haben klar definierte Ziele, auf die sie aufmerksam machen wollen. Sie fordern von der Bundesregierung Sicherheitsmaßnahmen zur Erhaltung der Lebensgrundlagen. Konkret geht es um ein Tempolimit auf Autobahnen sowie das 9 €-Ticket für Zug, Bus und Straßenbahn. „Unsere Aktion findet in Solidarität mit den Universitätsbesetzungen einer anderen Klima-Gruppe statt, von denen ebenfalls Vertreterinnen und Vertreter in der Nähe des Blockadeorts unserer Aktion sein werden.“, erklärt Aktivist Christian Bläul.
Bläul ist kein Unbekannter, immer wieder beteiligt sich der Familienvater an derartigen Blockade-Aktionen. Als sich der 40-Jährige im Sommer in Stockholm an die Straße klebte, wurde er von der schwedischen Polizei festgenommen. Er musste wegen „Sabotage" mehrere Tage in Untersuchungshaft ausharren.
„Staatliche Repressionen schrecken mich nicht ab, weiter an Aktionen teilzunehmen. Die Haft in Schweden war eigentlich sogar ein gutes Zeichen. Ich bin bereit, für den Klimaschutz sogar ins Gefängnis zu gehen." - Aktivist Christian Bläul im Interview mit Sachsen Fernsehen
Bereits am morgigen Freitag soll die nächste Aktion der Aktivisten stattfinden. Diesmal allerdings mit Polizei und Ordnungsamt abgestimmt. Am Straßburger Platz soll der Verkehr in der Zeit von 8-9 Uhr für mehrere Minuten unterbrochen werden. Geklebt wird da allerdings nicht. Autofahrer müssen mit Verkehrsbehinderungen rechnen.