Do, 28.11.2024 , 12:52 Uhr

Die infizierte Luchsin Alva soll vor der Paarungszeit gefangen und untersucht werden.

Luchsweibchen Alva mit Leukämievirus – Gesundheitscheck geplant

Das Luchsweibchen Alva, das im Frühjahr 2024 im Westerzgebirge ausgewildert wurde, hat sich mit dem FeLV-Virus infiziert. Ein Gesundheitscheck soll nun Aufschluss über ihren Infektionsstatus geben.

 
Dresden - Im sächsischen Westerzgebirge soll das Luchsweibchen Alva, das im Frühjahr 2024 im Rahmen des Projektes RELynx ausgewildert wurde, noch vor der Paarungszeit 2025 gefangen und einem umfassenden Gesundheitscheck unterzogen werden. Grund für die Untersuchung ist eine Infektion mit dem Felinen Leukämievirus (FeLV), die bei einer nachträglichen Blutuntersuchung festgestellt wurde. Alva hatte vor ihrer Auswilderung alle vorgeschriebenen Gesundheitstests erfolgreich bestanden, darunter auch Tests auf FeLV. Doch im Nachgang ergab eine wissenschaftliche Untersuchung des Schweizer Instituts für Fisch- und Wildtiergesundheit (FIWI), dass sie dennoch mit dem Virus infiziert ist.

FeLV ist eine Virusinfektion, die ausschließlich Katzenartige betrifft und vor allem durch direkten Kontakt zwischen Tieren übertragen wird. In Alvas Fall ist die Infektion möglicherweise kurz vor ihrem Fang in der Schweiz erfolgt. Bei FeLV gibt es verschiedene Verlaufsformen: abortiv, regressiv und progressiv. Im besten Fall wurde das Virus durch Alvas Immunsystem bekämpft und sie ist nicht ansteckend. Im schlimmsten Fall könnte sich das Virus aktiv im Blut vermehren, was zu schweren Folgekrankheiten führen könnte.

„Die genauen Testergebnisse werden uns mehr darüber verraten, welchen Verlauf Alva durchläuft“, erklärte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Sollte sich herausstellen, dass Alva nicht ansteckend ist, könnte sie, wie von den Projektverantwortlichen beantragt, wieder freigelassen werden. Als erfahrene Mutter und geschlechtsreifes Tier spielt Alva eine wichtige Rolle für die Reproduktion der Luchspopulation in Sachsen. Ihr Fortbestand könnte entscheidend zur Gründung einer stabilen Trittsteinbevölkerung in der Region beitragen.