Magdeburg/Dresden – Der Täter des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei dem sechs Menschen ums Leben kamen, ist in die Justizvollzugsanstalt Dresden verlegt worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Die Verlegung wurde von Spezialkräften des Justizvollzugs durchgeführt.
Ein Sprecher des Justizministeriums in Magdeburg bestätigte die Maßnahme:
„Die Verlegung erfolgte aus Sicherheitsgründen auf dem Luftweg und wurde von Kräften der Landespolizei Sachsen-Anhalt sowie den Sicherheitsbehörden des Freistaats Sachsen unterstützt. Besondere Vorkommnisse waren nicht zu verzeichnen.“
Weitere Details wurden aus Sicherheitsgründen nicht mitgeteilt. Zuvor war der Täter in der Justizvollzugsanstalt Burg im Landkreis Jerichower Land untergebracht. Der Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hatte deutschlandweit für Bestürzung gesorgt.
Kurz vor Weihnachten war ein 50-jähriger Mann mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Insgesamt sind sechs Menschen gestorben, ein neunjähriger Junge sowie fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren. Zudem gab es knapp 300 Verletzte. Taleb A. war seit 2020 im Maßregelvollzug in Bernburg (Salzlandkreis) als Stationsarzt tätig. Sein Aufgabengebiet umfasste die psychiatrische Betreuung von Straftätern auf drei Stationen.
Der Bundesopferbeauftragte geht nach dem Anschlag von mehr als 531 Betroffenen aus. Als Betroffene gelten Personen, die durch die Tat Angehörige verloren haben, verletzt wurden oder sich im Einwirkungsbereich des Täters aufgehalten haben.
Angesichts der hohen Zahl der Betroffenen und der Tatsache, dass der Mann selbst im Maßregelvollzug arbeitete, wurde die Verlegung seit Tagen vorbereitet. In Sicherheitskreisen heißt es, damit solle auch eine räumliche und menschliche Nähe des Täters zu Betroffenen oder Menschen, mit denen er früher dienstlich zu tun hatte, vermieden werden.
Immer wieder werden im Justizvollzug Gefangene im Rahmen von Sicherheitspartnerschaften verlegt. Die Bundesländer unterstützen sich gegenseitig dabei. In Dresden ist der 50-Jährige in einem besonders gesicherten Haftraum untergebracht. (mit dpa)