Fr, 03.03.2023 , 14:47 Uhr

Militärhistorisches Museum in Dresden

Mann soll NS-Dokumente gefälscht und verkauft haben

Dresden - Die Polizei und Staatsanwaltschaft in Dresden gaben bekannt, dass ein 51-jähriger Mann dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr gefälschte Dokumente aus der NS-Zeit verkauft haben soll.

Diese beinhalten unter anderem Schriftstücke von Personen, die am Attentat auf Adolf Hitler und am Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 beteiligt waren. Es wird vermutet, dass der Beschuldigte entweder selbst oder in Zusammenarbeit mit einem unbekannten Dritten die Dokumente gefälscht und dann verkauft hat.

Bereits im Sommer 2021 gab es einen Verdacht auf Fälschung bei zwei Schriftstücken, die dem Museum angeboten wurden. Das Museum erstattete Anzeige und die Ermittlungen wegen Betrug und Fälschung von Schriftstücken wurden aufgenommen. Am Donnerstag fanden Durchsuchungen in Neubrandenburg statt, bei denen umfangreiche Beweismittel sichergestellt wurden, darunter sechs Schreibmaschinen, alte Tinte, Stempelfarbe, altes Papier, ein Laptop, ein Handy und diverse Speichermedien.

Es wird angenommen, dass zumindest 24 vom Museum angekaufte Schriftstücke Fälschungen sind, wie Untersuchungen durch einen Sachverständigen des Landeskriminalamtes Sachsen ergaben. Der Beschuldigte soll dem Museum die Echtheit der Dokumente vorgespielt haben, obwohl er wusste, dass zumindest ein erheblicher Teil der Dokumente gefälscht war. Insgesamt wurden 14.900 Euro vom Museum an den Beschuldigten gezahlt.

Das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 scheiterte in der "Wolfsschanze", dem Führerhauptquartier der Machtzentrale der Nazis in Ostpreußen. Stauffenberg und einige Mitverschwörer wurden noch am selben Tag erschossen. (mit dpa)