Di, 09.05.2023 , 09:30 Uhr

Marktentwicklung für Gewerbeimmobilien in Sachsen – Überblick und Möglichkeiten

Wer ein Unternehmen gründet, muss sich um viele Faktoren des Arbeitsalltags Gedanken machen. Unter anderem spielen dabei die Räumlichkeiten eine entscheidende Rolle. Bei der Auswahl ist eine ganze Reihe von Faktoren wichtig.

Ein Blick auf die Lage der Gewerbeimmobilien in Sachsen

Um einen ersten Eindruck zu bekommen, was bei einem Blick auf Gewerbeimmobilien in Sachsen relevant ist, lohnt sich zunächst ein Blick auf die Frage, wie sich eine Gewerbeimmobilie definieren lässt und welche Arten solcher Objekte es gibt.

Was ist eine Gewerbeimmobilie?

Ganz grundsätzlich gelten Immobilien als Gewerbeimmobilien, die vollständig oder in gewissen Teilen für gewerbliche Zwecke genutzt werden. Dabei gibt es verschiedene Typen, die sich vor allem nach der Art der Nutzung unterscheiden lassen. Dazu gehören:

Handelsimmobilien sind Objekte, in denen Waren verkauft werden, in Büroimmobilien wiederum sind Office-Räume untergebracht. Freizeitimmobilien wiederum können auf verschiedene Arten genutzt werden. Unter anderem gehören Fitnessstudios oder Eventlocations zu dieser Kategorie.

Gewerbeimmobilien in Sachsen – Beispiele Dresden und Leipzig

Bei einem Blick auf die Entwicklungen bezüglich der Gewerbeimmobilien in Sachsen lohnt sich zunächst ein Blick auf die Mietpreise. Die allgemeinen Kosten für das Mieten von Immobilien für Verbraucher sind zwischen 2015 und 2021 in allen Teilen der Bundesrepublik deutlich gestiegen.

Das zeigt auch eine Grafik im Frühjahrsgutachten Immobilienwirtschaft 2022 des Zentralen Immobilienausschusses e. V., in der die Nettokaltmieten betrachtet werden. Im Jahr 2021 war allerdings ein Rückgang des Anstieges sichtbar.

Bei einem konkreten Blick auf Gewerbeimmobilien spielen unter anderem die Büromieten eine Rolle. Diese sind in verschiedenen sächsischen Städten wie Leipzig und Dresden im bundesdeutschen Vergleich eher gering. In Dresden kostete die Miete für Büroräume laut der Webseite standort-sachsen.de im ersten Quartal 2023 16,40 Euro pro Quadratmeter, in Leipzig wiederum 18,50 Euro. Zum Vergleich: In München, Berlin und Frankfurt am Main liegen die Preise jeweils bei über 40 Euro.

Gerade für Gründer, die einen günstigen Standort innerhalb der Bundesrepublik suchen, können diese Städte daher ideal sein und hinsichtlich der Kosten einige Vorteile mit sich bringen. Laut der gleichen Webseite sind momentan etwas weniger als 100 Gewerbeimmobilien in Sachsen verfügbar – eine große Auswahl also für Interessierte.

Wie aber ist das Bundesland hinsichtlich der Anzahl der Gewerbeimmobilien aufgestellt? Ein beispielhafter Blick auf Leipzig zeigt, dass es hier eine ganze Reihe Gewerbeflächen- und Immobilien gibt, die durch eine hohe Attraktivität überzeugen.

In Leipzig bestehen einige Gewerbeparks, die auf Wunsch ausgebaut werden können. Einige der Gewerbeflächen haben gleichzeitig eine gute Anbindung an den Flughafen der Stadt - ideal also für Unternehmen, die Produkte in andere Teile der Bundesrepublik oder sogar in den internationalen Raum verkaufen möchten.

Die passende Gewerbeimmobilie finden

Neben einem Blick auf die konkreten Rahmenbedingungen, die bezüglich Gewerbeimmobilien in Sachsen bestehen, ist es für Gründer wichtig und sinnvoll, gewisse allgemeinere Faktoren zu kennen und zu berücksichtigen, die bei der Auswahl eines solchen Objektes zu beachten sind. Dazu zählen unter anderem:

Die Lage

Die Lage hat für die Auswahl einer Gewerbeimmobilie eine zentrale Bedeutung. Soll das Objekt als Handelsfläche genutzt werden, ist es zum Beispiel sinnvoll, einen Standort zu wählen, der möglichst zentral liegt. Das gilt besonders dann, wenn die Produkte für Endverbraucher bestimmt sind. Gleichzeitig sollte die Anbindung an die Infrastruktur stimmen. Das ist zum einen relevant, um Transportunternehmen, die Rohstoffe an- oder Produkte ausliefern, den Weg zu erleichtern.

Allerdings spielt der Aspekt gleichermaßen für die Mitarbeiter eine Rolle. So wird eine Firma, die leicht zu erreichen ist, für potenzielle Team-Mitglieder attraktiver. Besonders in Branchen, in denen ein großer Fachkräftemangel besteht, hat dieser Aspekt eine besondere Bedeutung. Mit einem Blick auf die Lage können außerdem Details eine Rolle spielen. So besteht zum Beispiel im Idealfall die Möglichkeit, eine Gewerbeimmobilie zu nutzen, die in direkter Nähe zu den Zulieferern liegt. Auf dieser Basis lassen sich Anfahrtswege und damit Zeit sowie Kosten sparen.

Der Preis

Wie bereits angeklungen hat der Preis eine wichtige Bedeutung bei der Auswahl der Immobilie. Im Rahmen des Business-Plans eines Betriebs wird in den meisten Fällen genau kalkuliert, welches Budget für die Räumlichkeiten besteht. Dementsprechend sollte ein Objekt gewählt werden, das in diesem Rahmen liegt, damit die Wirtschaftlichkeit gewährleistet werden kann. Anderseits sind gerade Immobilien für den Verkauf und für Repräsentationszwecke, die dem Unternehmen einen entsprechenden Mehrwert mit Blick auf die Umsätze bieten, oftmals etwas hochpreisiger. Aus diesem Grund ist beim Blick auf den Preis des Objektes bis zu einem gewissen Grad immer ein Kompromiss gefragt. Womöglich kann es je nach individuellem Fall also sinnvoll sein, das entsprechende Budget noch einmal anzupassen.

Die Größe - Ausreichend Platz für das Vorhaben

Des Weiteren muss die Immobilie ausreichend Platz für den Betrieb des jeweiligen Geschäftes bieten. Dabei spielt unter anderem die Größe der Büroräume eine Rolle. So sollten die Mitarbeiter sich in den Räumlichkeiten wohlfühlen und nicht beengt sein.

Gleiches gilt, wenn das Unternehmen in seinen Räumlichkeiten Produktionsmaschinen nutzt. Das Lager für die Waren spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Hier ist Voraussicht gefragt. Zu kleine Lagerräume für die Produkte können die Möglichkeiten einschränken. Zu viel Platz wiederum wäre ineffizient, da Kosten für Räumlichkeiten entstehen, die für in der Realität des Geschäftsalltages nicht benötigt werden. Das wiederum würde die Umsätze schmälern.

Wächst ein Unternehmen schnell, kann eine Vergrößerung der Lagerräume für die Produkte notwendig sein. Hier gibt es neben dem Wechsel des Objektes einige effiziente Lösungen, die den Geschäftsalltag erleichtern.

Dazu gehören allen voran externe Lagerräume, in denen sowohl Waren als auch Büroutensilien problemlos untergebracht werden können. Das Anmieten solcher Räumlichkeiten für einen beliebigen Zeitraum bietet entsprechende Flexibilität.

Der Blick auf den Mietvertrag

Bei der finalen Auswahl der Gewerbe-Immobilie spielen außerdem die Konditionen im Mietvertrag eine entscheidende Rolle. Unter anderem sind in diesem Zusammenhang relevant:

In einigen Mietverträgen ist sehr konkret die Art des Gewerbes aufgeführt, für die die Räumlichkeiten bestimmt sind. In diesem Fall darf das Objekt nur für den entsprechenden Zweck genutzt werden. Anderer Verträge wiederum bieten mehr Optionen, wenn der Zweck vage gehalten ist. In diesem Fall ist in der Vereinbarung oftmals nur von einem Gewerbemietverhältnis die Rede – eine genauere Bestimmung findet nicht statt. Vor Abschluss des Vertrages sollte dieser Aspekt je nach den individuellen Plänen in jedem Fall geprüft werden.

Hinsichtlich der Kündigung gibt es die Besonderheit des fehlenden gesetzlichen Kündigungsschutzes bei Gewerbeimmobilien. Die gesetzliche Kündigungsfrist wiederum beträgt bei dieser Art der Objekte sechs Monate. Das gilt nicht, wenn im Mietvertrag eine konkrete Dauer des Verhältnisses vereinbart ist. In diesem Fall kann die Vereinbarung in diesem Zeitraum nicht gekündigt werden. Auch deshalb spielen Voraussicht und der Blick auf Details beim Mieten einer Gewerbeimmobilie eine Rolle. So sollte vermieden werden, dass die Miete weitergezahlt werden muss, wenn das Unternehmen bereits in eine größere Location umgezogen ist oder aufgegeben werden muss.

Eine Mietminderung wiederum kann vor allem dann geltend gemacht werden, wenn die Immobilie einen Mangel hat, der bei der Unterschrift des Mietvertrages noch nicht bekannt war und gleichzeitig die Nutzung deutlich einschränkt.

Besondere Anforderungen

Darüber hinaus muss beachtet werden, dass die Gewerbeimmobilie in einigen Fällen besonderen Anforderungen standhalten muss. So ist zum Beispiel eine umfangreiche Stabilität des Bodens von Bedeutung, wenn schwere Maschinen für die Produktion genutzt werden sollen. Bezüglich des Lärms, der durch solche Produktionsanlagen entsteht, gibt es Gesetze und Richtlinien, die eingehalten werden müssen. Hier werden immer wieder Veränderungen und Neuerungen vorgenommen, zum Beispiel im Jahr 2017.

Vor der Entscheidung für ein gewisses Objekt sollte daher überprüft werden, ob die Immobilie die für das entsprechende Gebiet notwendigen Schallschutzanforderungen erfüllt. So können spätere Probleme vermieden werden.

Schlussendlich sollten Unternehmer überprüfen, ob die avisierte Immobilie gewisse besondere Anforderungen erfüllt, die für den konkreten Nutzungszweck relevant sind.