Dresden - Ein Notfall mit vielen verletzten Schülern hat für Großalarm bei Rettungskräften und Krankenhäusern in Dresden gesorgt. Unbekannte hätten am Donnerstag im Gebäude der 107. Oberschule einen reizgasartigen Stoff versprüht, den viele Kinder eingeatmet hätten, teilte die Feuerwehr mit.
Die Schule wurde daraufhin geräumt. Die Rettungskräfte hätten eine Vielzahl der Schüler mit tränenden Augen, stark hustend und weinend angetroffen. Die Rede war von 38 verletzten Kindern, 32 von ihnen wurden in Krankenhäuser gebracht.
Um zusätzliche Einsatzkräfte und Fahrzeuge zu ordern, sei ein spezieller Alarm für den Massenanfall von Verletzten ausgelöst worden, hieß es. Zudem wurden die Krankenhäuser in Vollalarm versetzt. Der dient den Angaben zufolge dazu, dass sie ausreichend Betten zur Verfügung stellen. Die verletzten Schüler wurden demnach in Krankenhäuser in Dresden sowie den umliegenden Städten Freital, Meißen und Pirna gebracht.
Um welchen Stoff es sich in dem Schulgebäude genau handelte, war laut Feuerwehr nicht mehr zu bestimmen. Er hätte sich rasch verflüchtigt, hieß es. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.
Einen ähnlichen Fall hatte es erst Ende Februar in Lichtenstein (Landkreis Zwickau) gegeben. Nach stechendem Geruch in einer Oberschule hatten Dutzende Schüler medizinisch betreut werden müssen. Vergangenen Sommer hatte Reizgas in einem Klassenzimmer an einer Schule in Altenberg im Osterzgebirge für einen Großeinsatz gesorgt. 34 Schülerinnen und Schüler hatten über Atemwegs- oder Kopfschmerzen geklagt, acht waren vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden. (mit dpa)