Chemnitz – Die Gesundheitsversorgung vor allem im ländlichen Raum steht unter Druck. Gründe sind etwa die demografische Entwicklung und der Fachkräftemangel. In der Region Südwestsachsen haben sich bereits im letzten Jahr 19 Krankenhäuser zu einer sogenannten Gesundheitsregion zusammengeschlossen.
Ziel der Initiative ist es, die vorhandenen Ressourcen innerhalb eines Netzwerkes besser zu nutzen, Leistungen neu zu verteilen und zu konzentrieren. Der Freistaat Sachsen fördert das Modellprojekt mit 1,5 Millionen Euro. Heute hat die sächsische Gesundheitsministerin den Fördermittelbescheid persönlich vorbeigebracht.
Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz – ein Wortungetüm, das auch durch die Abkürzung KHVVG nicht einfacher wird, ist wohl genauso umfangreich und kompliziert wie sein Name. Bereits seit 2022 in Planung, wird es wohl vor Anfang nächsten Jahres nicht fertig sein. Sachsen ist da schneller und setzt sein im Januar letzten Jahres in Kraft getretenes Krankenhausgesetz bereits mit verschiedenen Maßnahmen um – eine davon wurde heute mit einem gehörigen Zuschuss des Landes angeschoben – das Modellprojekt „Gesundheitsregion Südwestsachsen“.
Gute Erfahrungen habe man bereits während der Corona-Pandemie gemacht, die Zusammenarbeit verschiedener Krankenhäuser in ganz Sachsen habe da bereits sehr gut funktioniert.
Die Herausforderung sei, einerseits das Fachwissen verschiedener Krankenhäuser zu bündeln, um Patienten gezielter behandeln zu können, andererseits aber auch die Versorgung auf dem Land nicht zu vernachlässigen. Unter aktuellen Bedingungen nicht einfach – so der Klinikchef des städtischen Klinikums Chemnitz.
Das medizinische Know-how wächst ständig, und damit auch die Spezialisierung verschiedener Krankenhäuser. Wie die Patienten von einer besseren Vernetzung profitieren können, erklärt die Gesundheitsministerin.
1,5 Millionen Euro lässt sich das Land Sachsen dieses Modellprojekt Gesundheitsregion Südwestsachsen kosten. Angesichts der enormen Herausforderungen in der Zukunft nur ein Tropfen auf den heißen Stein?
Petra Köpping möchte an allen bestehenden Krankenhäusern und einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung in Sachsen festhalten, auch angesichts der schwierigen Lage. Wie Gesundheitsreform in Sachsen geht, will sie auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigen, und hat ihn deshalb eingeladen.