Fr, 08.09.2023 , 15:11 Uhr

Bauern holen mehr Getreide vom Feld - Sorge um Abverkauf der Ernte

Sachsen – Sachsens Bauern haben eine gute Getreideernte eingefahren, sorgen sich aber um den Absatz von Weizen und Roggen. Der Ertrag lag mit 68 Dezitonnen Getreide pro Hektar über dem Mittel der Vorjahre (plus 1,1 Dezitonnen), wie der Landesbauernverband am Freitag in Fraureuth (Landkreis Zwickau) informierte.

Allerdings habe die Witterung zu Qualitätsverlusten geführt, so dass sich die Bauern mit Preisabschlägen konfrontiert sähen. «Wir Landwirte gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus dieser Ernte», sagte Bauernpräsident Torsten Krawczyk. Getrübt werde die Bilanz durch stark gestiegene Kosten für Kraftstoff, Saatgut und Dünger. So sprach Krawczyk von der teuersten Ernte bisher. Zudem laufe der Absatz schleppend.

«Die Ware wird nicht so abgerufen, wie wir das kennen.» Als Gründe wurde genannt, dass Getreide aus der Ukraine nach Europa drücke und Russland den Weltmarkt zu Dumpingpreisen mit Getreide flute. Den Angaben zufolge sitzen viele Betriebe noch auf Getreide aus der Ernte 2022. Vor allem Bio-Betriebe berichteten, dass sie noch viel alte Ware auf Lager hätten, hieß es. Hier zeige sich eine Kaufzurückhaltung von Verbrauchern angesichts der hohen Inflation. (dpa)