Chemnitz- Chemnitz steht vor einem historischen Jahr: Ab dem 18. Januar darf sich die Stadt offiziell Kulturhauptstadt Europas 2025 nennen. Ein Titel, der nicht nur Stolz und Feierlaune mit sich bringt, sondern auch neue Herausforderungen. Wie schafft man es, ein weltoffenes und sicheres Stadtbild zu präsentieren, das den Chemnitzern und ihren Gästen gleichermaßen ein gutes Gefühl gibt, ohne dass die notwendige Sicherheit außen vor bleibt? Aus Sicht des Ordnungsbürgermeisters der Stadt ist das durchaus machbar - Chemnitz sei auf einem guten Weg.
Wenn die Feierlichkeiten beginnen, bunte Veranstaltungen das Chemnitzer Stadtgebiet bereichern und sich Politiker, Stars und Prominente im ehemaligen „Sächsischen Manchester“ die Klinke in die Hand geben, wird auch das Thema Sicherheit im Fokus stehen. Unter dem Eindruck des Anschlags von Magdeburg dürften die Sicherheitsvorkehrungen im Kulturhauptstadtjahr besondere Aufmerksamkeit erhalten.
Aus Sicht des Chemnitzer Ordnungsbürgermeisters Knut Kunze müsse man zunächst zwischen polizeilicher und nicht-polizeilicher Gefahrenabwehr unterscheiden. Letztere liege in der Zuständigkeit der Stadt und umfasse unter anderem die Veranstaltungssicherheit. Um in diesem Bereich erfolgreich zu sein, bedürfe es einer guten Kommunikation mit den Veranstaltern – und das bereits weit im Voraus. Dies verhindere zudem behördliches „Ping-Pong“.
Neben tatsächlichen Gefahren spielt vor allem das subjektive Sicherheitsgefühl eine wichtige Rolle in der Stadt. Denn laut Statistik ist das Risiko, Opfer einer Straftat in Chemnitz zu werden, im Vergleich zu anderen Städten deutlich geringer. Bei den Chemnitzern scheint sich dies jedoch noch nicht ausreichend herumgesprochen zu haben. Nach Ansicht des Ordnungsbürgermeisters liegt das auch ein Stück weit am Gemüt der Stadt.
Nichtsdestotrotz setzt Chemnitz auf Videoüberwachung und einen Polizeiposten im Stadtzentrum. Auch diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Wahrnehmung der Sicherheitslage mit den tatsächlichen Gegebenheiten in Einklang zu bringen.
Aus Sicht des Ordnungsbürgermeisters ist vor allem eine leere Innenstadt problematisch. Wenn sich viele Menschen unterschiedlichster Herkunft im Zentrumsbereich aufhalten, gäbe es in der Regel auch keine Sicherheitsprobleme. Genau dies soll, wenn man den Machern der Kulturhauptstadt 2025 Glauben schenkt, im kommenden Jahr Realität werden. Der prestigeträchtige Titel könnte also dazu beitragen, den Chemnitzern zu zeigen, wie lebenswert und sicher ihre Stadt tatsächlich ist.