Do, 16.05.2024 , 18:48 Uhr

Erneut Politiker beim Plakatieren angegriffen

Anfang Mai berichteten wir über einen tätlichen Übergriff auf den SPD-Europakandidaten Matthias Ecke in Dresden. Der Politiker war beim Plakatieren angegriffen und schwer verletzt worden. Nun sorgt der nächste Angriff auf einen Politiker in Sachsen für Aufregung. Diesmal traf es einen Kandidaten der CDU in der vogtländischen Gemeinde Auerbach. Und auch dort geschah der Angriff während des Plakatierens. Lenny Roth steckt mitten im Wahlkampf. Der 21-Jährige kandidiert für den Stadtrat in Auerbach im Vogtland. Und auch im Kreistag möchte der CDU-Politiker mitmischen. Um sich und sein Anliegen vor Ort bekannter zu machen, tat Roth, was Politiker im Wahlkampf so tun: Flyer verteilen und vor allem auch plakatieren. Und genau dabei kam es am Donnerstag vergangener Woche in der Heimatstadt des Politikers zu einem tätlichen Angriff auf ihn und sein Team. Zwar blieben er und sein Wahlhelfer unverletzt, der Schreck steckt dem wohl jüngsten Kandidaten im Vogtlandkreis immer noch in den Knochen. Der Vorfall erinnert an Übergriffe in Dresden. Dort war Matthias Ecke, Europakandidat der SPD, ebenfalls angegriffen und schwer verletzt worden. Am späten Abend des 3. Mai hatten vier junge Angreifer im Alter von 17 und 18 Jahren Ecke niedergeschlagen, als er Plakate aufhängen wollte. Er erlitt Knochenbrüche im Gesicht und musste operiert werden. Im Interview mit Sachsen-Fernsehen sprach Matthias Ecke von organisierter Gewalt. Ursächlich sei aus seiner Sicht auch die Verächtlichmachung von Politikern. Die Übergriffe betreffen nahezu alle Parteien. So auch die von Matthias Ecke angesprochene AfD. Diese zeichnet allerdings mitverantwortlich für die Verrohung im Sprachgebrauch, die oft als Wegbereiter für physische Gewalt benannt wird. Das zeigen unzählige Videos auf nahezu allen Social-Media-Plattformen. Um dem Problem zu begegnen, sollten aus Sicht von Lenny Roth alle demokratischen Parteien zusammenarbeiten. Die Flinte ins Korn werfen kommt für den 21-jährigen CDU-Politiker hingegen nicht infrage. Die Polizei hat die Ermittlungen im Fall aufgenommen und hat nach Informationen von Sachsen-Fernsehen einen Tatverdächtigen im Visier. Eine schnelle Verurteilung dürfte bei derartigen Fällen durchaus abschreckend wirken. Das Problem einer fehlgeleiteten Diskussionskultur und das Aufbauen von Feindbildern, Dinge also, die von einigen politischen Akteuren im Kampf um Stimmen als Mittel der Wahl gelten, lässt sich damit freilich nicht bekämpfen.