Mi, 10.07.2024 , 17:30 Uhr

Der Beschuldigte war von tschechischen Beamten in Prag festgenommen worden

Fall Valeriia: Tatverdächtiger nach Deutschland überstellt und Haftrichter vorgeführt

Mehr als vier Wochen nach dem tragischen Fund der Leiche von Valeriia ist der Tatverdächtige im Fall in Chemnitz dem Haftrichter vorgeführt worden. Dieser erließ Haftbefehl. Der Beschuldigte wurde noch am Mittwoch in eine sächsische Justizvollzugsanstalt gebracht. Zum Tatvorwurf äußerte er sich nicht. In den Fokus der Ermittler geriet der moldawische Staatsangehörige durch Ermittlungen im Umfeld der Familie. Der Festgenommene soll der Ex-Freund von Valeriias Mutter sein. Laut Zeitungsberichten war sein Handy zum Zeitpunkt des Verschwindens in einer Funkzelle in Döbeln eingeloggt. Außerdem soll es Bilder einer Überwachungskamera geben, die das Fahrzeug des Beschuldigten am Tag des Verschwindens von Valeriia in Döbeln zeigen. Das Mädchen war am 3. Juni auf dem Weg zur Schule spurlos verschwunden. Da eine Meldung an die Mutter ausblieb, wandte diese sich erst am Nachmittag des 3. Juni an die Behörden. Es startete eine aufwendige Suche, die zunächst erfolglos blieb. Später meldete sich eine Zeugin, die Schreie aus einem Waldgebiet in der Umgebung Döbelns wahrgenommen haben will. Da das betreffende Wäldchen auch als Erholungsort von Valeriias Familie galt, startete am 11. Juni nochmals eine Suche im betreffenden Gebiet. In der Folge wurde Valeriias Leichnam gefunden. In einer Pressekonferenz zeigte sich der Chemnitzer Polizeipräsident Carsten Kämpf sichtlich betroffen von dem Fall und führte weiter aus, dass das traurige Ende der Suche nach dem vermissten Kind auch an den beteiligten Beamten nicht spurlos vorbeiging. Die intensiven Ermittlungen vor allem im Umfeld der Familie führten zu dem nun ausgelieferten Tatverdächtigen. Dieser wurde in Chemnitz einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterzogen. Bislang steht noch nicht fest, wann die furchtbare Tat vor Gericht verhandelt wird. Zur Todesursache des Mädchens machen Polizei und Staatsanwaltschaft aus Ermittlungsgründen nach wie vor keine Angaben.