Görlitz - Sachsen will ein weiteres Großvorhaben für die Forschung an Land ziehen. So soll das sogenannte Einstein-Teleskop in die Lausitz geholt werden. Mit diesem können Gravitationswellen aus dem All gemessen und ausgewertet werden. Bemühungen, die zu einer Standortentscheidung für die Lausitz führen, werden derzeit getätigt - das sagte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow bei einem Termin in Görlitz. Und der Ort für diese Neuigkeit ist kein Zufall gewesen, denn in der östlichsten Stadt Deutschlands soll bald öfter ins Weltall geschaut werden.
Der zukünftige Standort des Deutschen Zentrums für Astrophysik steht fest. Das Großforschungszentrum kommt im Zuge des Strukturwandels in den Braunkohleregionen in die Lausitz und wird seinen Campus im sogenannten Kahlbaum-Areal in Görlitz errichten. Der Freistaat Sachsen erwarb das Gelände mit Gebäuden und stellt es dem DZA dauerhaft unentgeltlich zur Verfügung. Zur Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart. Gemkow bezeichnet das Zentrum als «wissenschaftlichen Leuchtturm der Astrophysik im Herzen Europas».
Die DZA-Bewerber wünschten sich einen Standort im Campusnähe zur Hochschule, den sie nun bekommen. Stephan Meyer, Landrat des Landkreises Görlitz, freut sich über die Verzahnung, die mit dem geplanten Zentrum einhergehen wird. Doch was genau soll nun eigentlich erforscht werden. Professor Günther Hasinger antwortet darauf mit den großen Frage, die uns alle beschäftigt. "Woher kommen wir, wohin gehen wir?" Spektakuläre Vorkommen wie schwarze Löcher und Untersuchungen über mögliches Leben im All stehen ebenfalls auf der To Do-Liste.
Bis zu 1.000 Mitarbeiter haben nach der Fertigstellung Platz um in dem Großforschungszentrum zu tüfteln. Ungefähr 45 Personen, mitunter ehemals weggezogene Lausitzer, habe man bereits gewinnen können, betont Professor Hasinger. Bis das Zentrum in Betrieb geht, ist es aber noch ein weiter Weg. Der konkrete Baubeginn steht noch aus.