Mo, 25.06.2018 , 17:55 Uhr

Grundsteinlegung Bosch-Halbleiterfabrik

Dresden – Der Grundstein für die geplante Bosch-Halbleiterfabrik ist gelegt worden. Für eine Milliarde Euro soll in 18 Monaten die modernste Halbleiterfabrik des Konzerns entstehen. Ab Ende 2021 werden, durch den Einsatz der neuen 300-Millimeter-Technologie, mehrere Millionen Chips pro Tag vom Band rollen.

Gemessen am Umsatz ist Bosch der größte Automobilzulieferer der Welt. 2016 hatte jedes neu ausgelieferte Auto Durchschnittlich mehr als neun Halbleiter von Bosch eingebaut. Der Konzern will diese Position behaupten und ausbauen. Daher setzt die Unternehmensgruppe auf die Weiterentwicklung der Halbleiterelemente für das Internet der Dinge oder die Zukunft der Mobilität. In Kooperation mit der Daimler AG (Mercedes) sollen die Halbleiterelemente weiterentwickelt werden. Rund 700 Mitarbeiter werden für die hochautomatisierte Chipfertigung tätig sein.

Bis Ende des nächsten Jahres soll die modernste Fabrik des Konzerns errichtet werden. Die Produktion soll ab 2021 starten. Mit Abschluss der Bauarbeiten auf dem fast 14 Fußballfelder großen Areal entsteht in der sächsischen Landeshauptstadt ein einzigartiges Mikroelektronik-Cluster. Davon sollen auch andere Unternehmen profitieren und den Standort Sachsen in Betracht ziehen. Freistaat und Bund fördern die Ansiedlung mit jeweils dreistelligen Millionenbeträgen.

WAS SIND HALBLEITER?

Halbleiter sind – wie es der Name schon vermuten lässt, kleinste integrierte Schaltkreise. Für die Herstellung benötigt man eine Siliziumscheibe, den sogenannten Wafer. Auf 300 Millimeter großen Scheiben werden die Chips in einer mehrwöchigen Prozedur hergestellt. Vereinfacht dargestellt sind die meisten Elemente instabil. Doch sie wollen den stabilen Zustand (8 Außenelektronen) erreichen. Daher müssen Verbindungen eingegangen werden. Silizium hat vier Außenelektronen. Untereinander verbinden sich die Elemente gut. Durch den stabilen Zustand leitet Silizium jedoch im kalten Zustand nicht. Daher werden andere Elemtente als „Verunreinigung“ untergebracht. Die Elektronenpaarbindungen werden aufgelöst und eine Leitfähigkeit ist gegeben.

SO SOLL DIE HALBLEITERFABRIK AUSSEHEN

Mehr als eine Milliarde Euro wird in den Standort Dresden investiert. Bis Ende 2019 sollen die Arbeiten in Dresden-Klotzsche abgeschlossen sein. Wie die Räumlichkeiten aussehen soll, zeigt die Visualisierung der Robert Bosch GmbH: