Chemnitz- Am Mittwoch versammelte sich der Stadtrat, um über die Tagesordnungspunkte der heutigen Sitzung zu sprechen und abzustimmen.
Zu Beginn eröffnete Barbara Ludwig die Stadtratssitzung. Daraufhin wurden die Fraktionserklärungen aus aktuellem Anlass geäußert. Tino Fritzsche aus der CDU-Ratsfraktion und Detlef Müller, SPD-Fraktion, äußerten sich zu den tragischen Ereignissen in Halle vor drei Wochen. Sie forderten die Chemnitzer auf, gegen Antisemitismus einzustehen. Sie forderten die Bürger auf, Gesicht gegen den Rassismus zu zeigen und plädierten für mehr Offenheit und Toleranz. )
Neben zahlreichen anderen Themen war die Entscheidung über die Zukunft des Erfenschlager Bades einer der Punkte im Stadtrat, der von vielen mit Spannung erwartet wurde. Denn seit Jahren kämpfte der Bürgerverein Chemnitz-Erfenschlag dafür, dass das Bad gerettet wird. Mit Erfolg. Denn am Mittwoch stimmte der Stadtrat nach langen Debatten schließlich mit 34 Stimmen für das Freibad. Damit bleibt das Erfenschlager Bad in kommunaler Hand, sodass nun die Planung für die Sanierung in die nächste Phase gehen.
Nachdem 2017 der Beschluss erging, dass das Bad an den Bürgerverein verkauft wird, war endlich wieder Hoffnung da. Dann jedoch kam die große Enttäuschung. Die Stadt ruderte zurück und ließ den Bürgerverein bislang im Unklaren, wie es nun weitergeht. Im Vorfeld der Entscheidung gab es jedoch heiße Debatten darüber, ob das Bad erhalten bleiben solle oder nicht. Den Anfang machte Ralph Burghart, Bürgermeister für Bildung, Jugend, Soziales, Kultur und Sport. Er schlug vor, das Bad zu einer naturnahen Fläche mit Spielplatz zu gestalten, da kein zusätzliches Freibad benötigt werde, sondern vielmehr ein Hallenbad. Was wirklich wichtig wäre, wäre, dass Kinder schwimmen lernen und dafür brauche es mehr Hallenbäder in Chemnitz. Außerdem können die 900 Einwohner die Freibäder in Einsiedel und Berndorf nutzen. Erschwerend käme hinzu, dass die Kosten für den Erhalt des Bades zu hoch seien. Dem stimmten die Linke sowie Die Partei zu und sprachen sich damit für einen Spielplatz und damit gegen das Erfenschlager Bad aus.
Die CDU hingegen äußerte sich klar für das Freibad. Ganz im Gegensatz zu Ralph Burghart. Das Freibad sei für die Einwohner wichtig und der Verein bekäme nach wie vor große Unterstützung aus der Bevölkerung. Pro Chemnitz plädierte ebenfalls für das Freibad. Wie ein Gutachten ergeben habe, sei die Bausubstanz gut und damit würden die von der Stadt veranschlagten Kosten deutlich geringer ausfallen, als bislang angenommen. Und auch die AfD sprach sich für den Erhalt des Bades aus, da Schwimmbäder ein wichtiger Treffpunkte seien und den Zusammenhalt in der Bevölkerung stärken.