Frankenberg – Sie gehört zu den jüngsten Parteien mit den größten Ambitionen – das Bündnis Sahra Wagenknecht. Ihr Einzug in den Landtag gilt als sicher, eine Regierungsbeteiligung immerhin als möglich. Heute hat das BSW Sachsen in Frankenberg offiziell seine Kampagne für den Landtagswahlkampf vorgestellt.
Sie sind die Hoffnungsträger des sächsischen BSW, die beiden Spitzenkandidaten Sabine Zimmermann, die fast 20 Jahre lang für die LINKE im Bundestag saß, und Prof. Jörg Scheibe, Unternehmer für Heizungssysteme und als Politik-Neueinsteiger derzeit gemeinsam mit Sabine Zimmermann Landesschef des sächsischen BSW.
Die Themen für den Wahlkampf sind nicht überraschend, neben Bildung, Wirtschaft und Zukunft sind das Frieden, Sicherheit und Gesundheit. Also alles Dinge, die sich jeder wünscht, allesamt verbunden mit dem Begriff „Heimat“ und illustriert mit einem Portrait der Bündnisgründerin.
Alles wolle man besser machen als die derzeitige Regierung, sowohl im Bund als auch im Land – denn die hätten ihr Volk längst verloren – so die Spitzenkandidatin.
Problem erkannt, Gefahr gebannt? Kann das BSW als politischer Newcomer wirklich Probleme lösen, an denen sich andere seit Jahren die Zähne ausbeißen?
Der Wunsch nach Frieden treibt gerade in dieser Zeit jeden um. „Krieg oder Frieden – Sie haben die Wahl“ – der Slogan springt uns gemeinsam mit Sahra Wagenknecht von hauswandgroßen Plakaten ins Auge. Aber kann das BSW wirklich „Frieden machen“? Im Wahlkampf werde dieses Thema eine wichtige Rolle spielen, so Spitzenkandidat Jörg Scheibe.
Forderungen, die man so auch schon von ganz links gehört hat, bei anderen Themen wie Russland oder Migration kommt das BSW dann eher von rechts daher. Vom viel zitierten Hufeisenprinzip hält Sabine Zimmermann aber gar nichts, ohnehin sei man über Begrifflichkeiten wie rechts oder links schon lange hinweg.
Bislang überstrahlt Sahra Wagenknecht gleich einer Lichtgestalt das Bündnis, das ihren Namen trägt. Ihre Mitstreiter sind weniger bekannt, auch das soll sich ändern.
12,5 Prozent der Wähler haben bei der Europawahl für das Bündnis gestimmt. Zur Landtagswahl am 1. September gilt ihr Einzug als sicher. Selbst eine Regierungsbeteiligung sei denkbar, aber nicht um jeden Preis – so Sabine Zimmermann.