Chemnitz- In den kommenden Jahren wird es in Chemnitz einschneidende Veränderungen bei den Kindertagesstätten geben. Auf einer Pressekonferenz am heutigen Montag kündigte Sozialbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky an, dass mehrere Einrichtungen schließen müssen.
Hintergrund sind sinkende Geburtenzahlen und der damit einhergehende Rückgang der Kita-Plätze. Laut aktuellen Statistiken werden in den nächsten beiden Jahren rund 1000 Kita-Plätze ungenutzt bleiben. Bis spätestens 2028 sollen daher mehrere Kitas in Chemnitz geschlossen werden. Der Stadtrat wird dazu noch in diesem Jahr eine Entscheidung treffen. Betroffen sind unter anderem die Einrichtungen in der Fritz-Reuter-Straße und der Albert-Schweitzer-Straße. Einige Mietverträge laufen aus, andere Standorte sind aufgrund der Lage oder des Lärms nicht mehr tragbar.
Für viele Familien stellt sich nun die Frage: Wo werden unsere Kinder künftig betreut? Sozialbürgermeisterin Ruscheinsky sichert jedoch zu, dass es keine Entlassungen bei den Erziehern geben wird. Außerdem sollen allen betroffenen Familien Alternativplätze in der Nähe ihres Wohnorts oder Arbeitsplatzes angeboten werden. Ab dem kommenden Sommer sollen in sechs weiteren Einrichtungen keine neuen Kinder mehr aufgenommen werden. Ein endgültiger Schließungstermin wird dann spätestens 2028 erreicht sein. Die Stadt verspricht jedoch, weiterhin im Dialog mit den Eltern zu bleiben, um Lösungen zu finden.
Auch in anderen Städten in Sachsen stehen den Kitas Herausforderungen bevor: Die Stadtverwaltung von Dresden überlegt, wie sie ihre Haushaltslöcher in den nächsten Jahren stopfen kann. Ein Ausgabeposten sind Zuschüsse für die Kinderbetreuung. Hier sollen jetzt die Eltern tiefer ins Portemonnaie greifen, so der Plan. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) verteidigt diesen Schritt und spricht von einer Verdopplung der Kita-Kosten für die Landeshauptstadt in den letzten Jahren.
Gegen die geplante Erhöhung der Elternbeiträge auf das gesetzlich zulässige Maximum, bei der Krippenplätze um bis zu 100 Euro monatlich teurer werden könnten, formiert sich jedoch Widerstand. Petitionen gegen diese Maßnahme, wie die des SPD-Politikers Geronimo Ludewig, haben bereits tausende Unterschriften gesammelt.
Wie es konkret weitergeht, egal ob in der Landeshauptstadt oder in Chemnitz, werden die kommenden Monate zeigen.