Chemnitz- Mit Beginn des neuen Schuljahres trat das Genderverbot in Kraft. Schülerinnen und Schüler, die Gendersternchen und Co. benutzen, dürften es vor allem im Deutschunterricht schwer haben, insbesondere wenn es um gute Noten geht. Doch daran regt sich Kritik. Coretta Storz, Grünen-Politikerin aus Chemnitz, hält die Herangehensweise für falsch.
Coretta Storz ist Grünen-Politikerin und Direktkandidatin für die Landtagswahl im Wahlkreis Chemnitz 3. Aus ihrer Sicht nützt die neue Regelung niemandem. Es stelle sich auch die Prioritätsfrage. Außerdem sei der Wandel hin zur gendergerechten Sprache ein Prozess, der sich entwickeln müsse.
Durch die neue Regelung rücke auch immer mehr die Gesinnungsfrage in den Vordergrund, was Schülerinnen und Schüler davon abhalte, das Thema anzugehen.
Genau das soll laut Christian Piwarz allerdings nicht passieren. Sachsens Kultusminister betonte im Interview, dass man das Thema nicht vernachlässigen wolle und dass an Sachsens Schulen trotz allem Genderthemen auf der Agenda stehen. Handlungsspielraum in Sachen Aufhebung des Verbots sieht der CDU-Politiker allerdings nicht. Es werde nach Regelwerk gelehrt, und ohne Veränderungen in diesem seien Ausnahmen eben nicht möglich.
Bis dieses geändert ist, wird wohl noch viel Wasser am Landtag vorbei die Elbe hinunterfließen. Wie Schülerinnen und Schüler im Freistaat bis dahin das Thema angehen sollen, ohne mit den aktuell gebräuchlichen Zeichen zu arbeiten, könnte Inhalt einer Projektarbeit sein. Im günstigsten Fall mit sogenannten Schulassistenzen abgewickelt, um die strapazierten Lehrkräfte nicht weiter zu belasten. Doch diese sind im Freistaat aktuell ebenso rar wie Gendersternchen in den Schulen.