Chemnitz- Drei junge Männer müssen sich seit Donnerstag wegen diversen Straftaten vor dem Amtsgericht Chemnitz verantworten. Darunter auch schwerer Diebstahl im Leipziger Zoo. Dort stahl das Trio eine Affendame. Alle Beteiligten befinden sich nun hinter Gitter. Das Tier in einem Bulgarischen Zoo - die mutmaßlichen Diebe in Untersuchungshaft.
Über mehrere Tage hielten die Tatverdächtigen die Affendame, deren Wert in der Anklage mit 5.000 Euro angegeben wird, in einer Garage im Chemnitzer Lutherviertel fest. Aus bislang ungeklärten Gründen entschied sich das Trio, den Affen zurückzubringen. Gefunden wurde Ruma jedoch nicht in ihrem Gehege, sondern im Leipziger Stadtteil Reudnitz. Die mediale Berichterstattung über den spektakulären Fall dürfte dabei eine Rolle gespielt haben.
Die Polizei konnte schließlich auch die Tatverdächtigen fassen, die nun hinter Gittern sitzen – unter Umständen für längere Zeit. Denn der Diebstahl der Affendame spielt in der ellenlangen Anklageschrift lediglich eine untergeordnete Rolle.
Der Prozessauftakt am Amtsgericht Chemnitz sorgte für großes Interesse. Der Gerichtssaal war so gut besucht, dass zusätzliche Stühle bereitgestellt werden mussten. Verhandelt wird vor dem Jugendschöffengericht, da die Angeklagten zur Tatzeit noch als Jugendliche oder Heranwachsende galten. Sie stammen aus der Ukraine und Russland.
Ob Ruma bleibende Schäden davongetragen hat, ist unklar. Die Affendame hat Deutschland inzwischen verlassen und lebt nun in einem Tierpark in Sofia, Bulgarien.