Chemnitz- Die Oberbürgermeisterwahlen stehen in Chemnitz vor der Tür. Hochzeit für Talks und Debatten mit den Kandidaten. Man kann sich tot talken oder man würfelt es aus. So geschehen gestern Abend auf dem Chemnitzer Theaterplatz. Die Buntmacher*innen luden zum Mensch ärgere Dich nicht spielen und machten die OB Bewerber zum Teil des Spiels.
Ein Konzept abseits ausgetretener Pfade. Und tatsächlich war das, was die Chemnitzer dann vor der Oper erleben durften, so ganz anders als die allgegenwärtigen Talkrunden vor Oberbürgermeisterwahlen. Und das kam an. Fünf Oberbürgermeisterkandidaten stellten sich dem Wettkampf. In den Farben getrennt in der Sache vereint, so könnte man meinen. Tatsächlich unterschied sich die Herangehensweise der Spielteilnehmer, insbesondere im Umgang mit den Kontrahenten erheblich.
In der Realität wurde dann allerdings doch nur mit Wasser gekocht. Und große Streitdebatten blieben aus. Das lag wohl auch am Spielprinzip. Dieses unterschied sich auf den ersten Blick erstmal nicht vom normalen Mensch ärgere Dich nicht. Jeder Mitspieler hatte einen Startpunkt und dahin ging es auch wieder zurück. Die eigentliche Besonderheit waren Quizfragen. Diese wurden von den Buntmacher*innen vorbereitet aber auch Zuschauerfragen waren Teil des Matches. Ein spezielles Spielfeld brachte das Publikum ins Spiel und gab den Anwesenden die Möglichkeit, eigene Fragen zu formulieren und sich so einen Eindruck über die Oberbürgermeisterkandidaten zu verschaffen.
Eine Idee die ankam. Die Wahlbeteiligung im ersten Wahlgang der letzten Chemnitzer Oberbürgermeisterwahl lag bei 40,7 Prozent. Bleibt zu hoffen, das Formate wie dieses den Wert nach oben treiben. Denn ohne Wähler kann Demokratie nicht leben.