Der Ostdeutsche Tourismus wächst weiter. Vor allem der Rekordsommer 2018 hatte erneut mehr Besucher in die neuen Bundesländer gelockt. Allein in Sachsen übertraf die Zahl der Übernachtungen erstmals die 20 Millionen-Marke. Das entspricht einem Plus von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die lang anhaltenden warmen Temperaturen sorgten dafür, dass besonders im Bereich Camping ein Übernachtungsplus von 10 Prozent im Osten der Bundesrepublik verzeichnet werden konnte. Das geht aus dem 22. Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) hervor, das auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin vorgestellt wurde.
Demnach verbesserte sich auch die Zufriedenheit der Übernachtungsgäste. Bewertet nach dem Trust Score, der Bewertungen mit maximal 100 Punkten zusammenfasst, liegt Sachsen mit 84,5 Punkten über dem Bundesdurchschnitt von 83,5 Punkten.
Trotz der positiven Gesamtzahlen gilt es für die Betriebe der Tourismusbranche in Zukunft allerdings neue Herausforderungen zu meistern, wie der Geschäftsführende Präsident des OSV auf dem Tourismusforum verriet.
O-TON Dr. Michael Ermrich – Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverband
Als Vorreiter für das Mobilitätsmanagement wurde unter anderem die Sächsische Schweiz positiv hervorgehoben. Hier wird das hohe Besucheraufkommen gezielt gelenkt, um die PKW-Nutzung in dieser Region zu minimieren. Laut dem Tourismusbarometer erwarten Gäste aus Ballungsräumen auch in den ländlichen Regionen eine Mobilitätslösung, um ohne eigenes Fahrzeug zu reisen.
Weitere positive Beispiele, wie man den Tourismus vorantreiben kann, wurden in Berlin mit dem Marketing Award „Leuchttürme der Tourismuswirtschaft“ geehrt. Je ein Preisträger aus den jeweiligen neuen Bundesländern konnte die begehrte Auszeichnung entgegennehmen. Für Sachsen wurde der Tourismusverband Vogtland e. V. mit seiner Dachmarke „Vogtland, Sinfonie der Natur“ ausgezeichnet.
O-Ton Rolf Keil – Vorsitzender Tourismusverband Vogtland e. V.
Aktuell präsentieren sich 300 Partner unter der Marke, die als einzige im Tourismus ebenfalls eine Verbindung des Logos mit einer Melodie hat und somit den Musikwinkel Vogtland repräsentiert und bewirbt. Am Vorbild der Preisträger sollen sich weitere Tourismusgebiete orientieren um auch zukünftig Sachsen und die Ostdeutsche Region für Besucher aus der ganzen Welt attraktiv zu machen.