Görlitz - Im April ist das Trampeltierfohlen „Karuna“ im Tierpark Görlitz zur Welt gekommen. Das Höckertier hat sich bereits gut eingelebt. Wer zuletzt den Tierpark besucht hat, konnte jedoch eine erstaunliche Entdeckung machen: Das Fohlen ist nicht mehr das einzige Jungtier unter den Kamelen - und dass, obwohl es keine weitere Geburt gegeben hat. Henry Nielacny und Peter Lehmann klären auf.
Die Kamele, die wir jetzt haben, das sind Hauskamele. Sie sind schon seit vielen Tausend Jahren domestiziert, aber die stammen natürlich von der Wildform ab, dem Wildkamel. Und die sind sehr stark bedroht, da gibt es nur noch 900 Tiere in freier Wildbahn.
Die Geburt selber lief super. Dann war das Problem, dass Karuna nicht sofort getrunken hat. Und gerade das Kolostrum, also die Erstmilch, ist wichtig, zu sich zu nehmen. Wir haben dann eine Flasche zugegeben und sie an die Zitze herangeführt. Nach zwei Tagen war das Problem gelöst und sie hat wunderbar alleine getrunken.
Kamele sind Gras- und Blätterfresser in freier Wildbahn. Da gibt es viel sonniges Gestrüpp. Deswegen auch die gespaltene Oberlippe. So können sie die Dornen umgehen und kommen dann an die zarten Blätter ran. Und beim Kamel ist natürlich das Besondere der Höcker. Hierbei handelt es sich um Fettspeicher und damit Energiespeicher, so dass sie auch in schlechten Zeiten immer noch was übrig haben.