Chemnitz will den Braunkohleausstieg, noch bevor sich Gesamtdeutschland 2038 von der Kohle verabschieden will. Die Tochter der Stadt, eins Energie baut neue Kraftwerke. Seit April laufen die Bauarbeiten an der Chemnitzer Esse. Zunächst werden die verbliebenen Fundamente des alten Heizkraftwerk Nord 1 zurückgebaut. Anfang 2020 startet dann der Bau der neuen Kraftwerksanlage. Zwei Jahre später sollen diese schon in Betrieb gehen. Und ein Jahr später wird dann der erste Braunkohleblock stillgelegt. Die Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, die auch die Vorsitzende des Aufsichtsrates von eins Energie in Sachsen ist natürlich von dem Projekt begeistert.
In der Anfangszeit muss zur Betreibung der Motorenheizkraftwerke auf den fossilen Energieträger Erdgas zurückgegriffen werden. Die nachhaltigeren Energieträger wie Biogas oder synthetisches Gas, werden bisher nur wenig produziert.
Also heißt es warten, bis das Gas im deutschen Netz erneuerbarer wird. Erst dann wird die Fernwärme von „Eins“ richtig grün sein. Aber der Weg weg von der Braunkohle geht in die richtige Richtung. Laut der Eins Energie reduzieren die neuen Anlagen im Vergleich zu den alten den CO2-Ausstoß um 60 Prozent.
Neben den Motorenheizkraftwerken wird auch ein Holzheizkraftwerk bald Strom und Wärme erzeugen.
Die Stadt der Moderne, geht in die richtige Richtung. Die Bauarbeiten werden sich insgesamt auf 400 Millionen Euro belaufen. Teile davon finanzieren sich aus Mitteln des Bundes. Die Eins Energie hofft noch auf weitere Förderungen aus Berlin und lud deshalb heute auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz ein. Trotz der immensen Kosten, möchte Eins den Preis von Fernwärme für den Verbraucher niedrig halten.
Fernwärme soll der neue effiziente Energielieferant werden. Dadurch verringert sich der CO2-Ausstoß. Dennoch ist auch diese Energiequelle nicht Schadstofffrei.