Freiberg - Zunächst waren es Drohungen, jetzt ist es offiziell: Das Solarmodulhersteller Meyer Burger will sein Werk im sächsischen Freiberg schließen. Die Schließung solle schrittweise erfolgen.
Zunächst werde die Produktion in der ersten Märzhälfte eingestellt. Davon verspreche sich das Unternehmen erhebliche Einsparungen ab April. Die Schließung soll dann Ende April in Kraft treten. Neben Meyer Burger haben weitere Solarmodulhersteller angekündigt ähnlich zu agieren. Ein Umstand, der aus Sicht einiger Bundespolitiker schleunigst verhindert werden sollte.
Wegen der niedrigen Preise der Konkurrenz habe vor allem das vergangene Jahr völlig hinter den Erwartungen des Unternehmens gelegen. Subventionen bei der Solarmodulherstellung in China hätten zu einer gravierenden Marktverzerrung geführt. Nun nähert sich Meyer Burger der Eröffnung einer Modulfabrik im US-Bundesstaat Colorado. Um Unternehmen wie Meyer Burger in der Sächsischen Wirtschaft halten zu können, sieht Bundestagsabgeordneter Bernhard Herrmann eine Begünstigung bei der Nutzung von Modulen, die in Europa hergestellt worden
Meyer Burger besitzt mit der Fabrik in Freiberg nach eigenen Angaben den größten Betrieb für die Solarmodulproduktion in Europa. 500 Arbeitskräfte sind an dem Standort beschäftigt. Auch andere Solarhersteller hatten mit Werksschließungen gedroht: China überschwemme mit Preisdumping den Markt für Solarmodule, und zum Erhalt der Branche in Deutschland sei eine finanzielle Unterstützung des Staates nötig. Auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht die Bundesregierung in der Pflicht. «Es ist unerträglich, dass trotz Solarboom die deutsche Industrie so in Bedrängnis gerät. sagte der CDU-Politiker. Die Bundesregierung müsse sich auf einen Bonus für die Solarindustrie einigen. Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig sprach von einem alarmierenden Signal für den Standort Deutschland. Landesenergieminister Wolfram Günther warnte vor einer einseitigen Abhängigkeit von China. (mit dpa)