Fr, 17.01.2020 , 17:36 Uhr

Temperaturen sorgen für Frühlingserwachen

Der Januar ist in den letzten Jahren immer wärmer geworden. Noch vor 10 Jahren war die Durchschnittstemperatur im Januar in Chemnitz noch bei knapp um 0 Grad. Mittlerweile liegt die Durchschnittstemperatur bei knapp 5 Grad. Im gesamten Winter gab es noch keine richtigen Frosttemperaturen. Mit dieser Veränderung ihres gewohnten Zyklus können einige Pflanzen nicht umgehen.

Die Pflanzen hatten noch nicht das winterliche Ruhestadium. Viele Bäume haben noch Wasser in den Wurzeln, im Stamm und in den Ästen.

Schädlinge können aufgrund der hohen Temperaturen überleben. Neben den Schädlingen begünstigt das Wetter auch das Wachstum von sogenannten Unkräutern. In den Beetflächen, die sonst vom Wildwuchs freigehalten werden, sind jetzt noch viele Samen im Boden, die auskeimen. Besonders ungewöhnlich für den Januar ist das Blühen der ersten Taubnesseln.

Neben dem Wildwuchs treiben auch andere Pflanzen schon. Beim Sommerflieder zeigen sich jetzt schon die Blätter. Dies ist viel zu früh für ihn. Die Blätter sterben dann ab, sodass sie aussehen wie verbrannt. Am stärksten treffen kann dann ein noch eintretender Frost das Gehölze. Wenn die Feuchtigkeit noch im Stamm ist und dann der Frost kommt, wodurch sich das Wasser ausdehnt, kann das Holz platzen. Durch die Stärke und den Zucker im Saft der Bäume, fiert diese Flüssigkeit erst bei -15 Grad.

Unter diesem Phänomen leidet auch der Rhododendron. Aber es gibt eine Möglichkeit ihn vor Frost zu schützen und ihm beim Überleben zu helfen: Gießen auch im Winterhalbjahr. Dadurch, dass gefrorenes Wasser nicht kälter als -2 Grad werden kann, schützt der Frost die Wurzel des Baumes. Dies gilt allerdings nicht für Bäume wie Linde oder Kastanie, die jetzt noch in Ruhe sind.

Das Klima wandelt sich, dies spüren einige Pflanzen in diesem außergewöhnlich warmen Winter. Richtig gefährlich wird es dann für das Grün, wenn jetzt noch ein Frost kommt.