In Leipzig äußert die Transfrau Vanessa Mannteufel ihre Besorgnis über Pläne der CDU/CSU, das im November 2024 in Kraft getretene Selbstbestimmungsgesetz abzuschaffen. Diese Gesetzesänderung erleichterte die bürokratische Anpassung des Geschlechtseintrags erheblich. "Das Selbstbestimmungsgesetz brachte mir viele Vorteile", erklärt Vanessa Mannteufel, die ihre Geschlechtsidentität im Verlauf eines tiefgehenden Prozesses fand. Vorherige Regelungen, beispielsweise das Transsexuellengesetz, verlangten kostspielige psychologische Gutachten, die oft bis zu einem Jahr dauern konnten.
CDU/CSU fordern Schutz für Minderjährige
Die CDU/CSU rechtfertigt ihre Pläne mit dem Schutz von Kindern und Jugendlichen, da Minderjährige ihre Geschlechtseinträge nun ohne Gutachten ändern könnten. Der sächsische Politiker fordert stattdessen psychologische Gutachten und lehnt geschlechtsangleichende Eingriffe vor Volljährigkeit ab. "In der Pubertät gilt es, vorschnelle Entscheidungen zu vermeiden", argumentieren sie.
Gesellschaftliche Spaltung vermeiden
Vanessa Mannteufel sieht die Gefahr, dass eine vollständige Abschaffung des Gesetzes die gesellschaftliche Spaltung vertieft. Stattdessen plädiert sie für eine Anpassung, die sowohl die Selbstbestimmung als auch Schutzbedürfnisse berücksichtigt. Vanessa Mannteufel betont, dass Geschlechtsänderungen in den meisten Fällen gut überlegt und kein einfacher Schritt seien.
Mit über 700 Anträgen auf Geschlechtsänderung allein in Leipzig seit Inkrafttreten des Gesetzes, zeigt sich das Interesse an einem umsetzbaren Weg zur Geschlechtsanpassung. "Die Akzeptanz von Transpersonen muss politisch gestärkt werden", fordert Vanessa Mannteufel abschließend.