Am Storchenhorst in Wittgensdorf herrschte am Freitagmorgen viel Betrieb. Aber nicht weil die Störche bereits ihr Sommerquartier beziehen wollten, sondern weil ihr langjähriges Nest zu groß für den Schornstein ist. Der Horst ragte auf einer Seite weit über die extra dafür angebrachte Metallunterlage auf dem 29 Meter hohen Schornstein. Weil bei einem Sturm das Nest oder Teile davon hätten abstürzen können, entschied man sich aufgrund der Verkehrssicherheit und zum Schutz der Gebäude um den Schornstein, den Horst teilweise abzutragen. Höhenkletterer kämpften sich deshalb am Freitag durch das Geäst und entfernten die überstehenden Teile. Insgesamt ist das Nest rund einen Meter hoch und knapp zwei Meter breit. Aufgrund der Witterung musste das Umweltamt schnellstmöglich reagieren. Denn durch die warmen Temperaturen kehren die Störche sehr zeitig aus ihren Winterquartieren zurück in unsere Region. Nach der Abtragung können die Rotschnäbel dann ihren gewohnten, aber deutlich kleineren Horst in Besitz nehmen. Bei den Weißstörchen kehrt dabei zuerst das Männchen und anschließend das Weibchen an den Brutplatz zurück. Der Storchenhorst gilt in Wittgensdorf als absolute Sehenswürdigkeit und bereitet den Anwohnern viel Freude.