Sachsen- Die Insolvenz der Signa-Gruppe ist den meisten unserer Zuschauer wohl ein Begriff, vor allem im Zusammenhang mit den großen Galeria Karstadt Kaufhof Warenhäusern in sächsischen Innenstädten. Dass zum Konglomerat der insolventen Gruppe auch Onlineshops wie Dress for Less, Fahrrad.de oder Sportcheck gehören, dürfte allerdings weniger bekannt sein. Und auch diese sind von der Pleite des Mutterkonzerns betroffen. Was das für Verbraucher bedeutet, weiß Heike Teubner, Leiterin der Verbraucherzentrale Auerbach im Vogtland.
Laut Teubner entstehen bei Geschäften mit insolventen Unternehmen zunächst normale Kaufverträge, solange das Insolvenzverfahren noch nicht eröffnet ist. Jedoch warnt sie: „Die Gefahr, dass aus dem Geflecht einzelner Unternehmen einige nicht überleben werden, ist relativ hoch.“ Verbraucher sollten daher auf mögliche Insolvenz-Bekanntmachungen achten und sich bei Unsicherheiten an Verbraucherzentralen wenden, die zeitnah über solche Entwicklungen informiert sind.
Ein besonderes Augenmerk legt Teubner auf das Thema Retouren, das in insolventen Shops problematisch werden kann. „Wir hatten auch Fälle, wo diese Retouren ganz einfach nicht mehr angenommen worden sind“, so Teubner. Sie rät Verbrauchern, im Falle einer Insolvenz direkt den Insolvenzverwalter zu kontaktieren, um Ansprüche geltend zu machen.
Zudem thematisiert Teubner die Nutzung von Sammelklagen durch die Verbraucherzentrale, beispielsweise gegen Amazon wegen unerwünschter Werbeeinblendungen auf Amazon Prime. „Die Einhaltung des eigentlichen Vertrages ist nicht gegeben“, kritisiert Teubner und erklärt, dass sich Verbraucher kostenlos einer Sammelklage anschließen können, wobei die Verbraucherzentrale Sachsen die Kosten trägt.