Am 7. Oktober letzten Jahres überfiel die militant-islamistische Hamas Israel. Bei dem vom Gazastreifen aus verübten Terrorangriff wurden fast 1300 Menschen in wenigen Tagen ermordet, zumeist Zivilisten. Der größte Massenmord an Juden seit dem Holocaust. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Seitdem hat sich die Lage in der Region drastisch verschärft, die humanitäre Lage in Gaza ist katastrophal.
Viele Gebäude auch in Deutschland hatten nach dem Tag des Überfalls als Zeichen der Solidarität die israelische Flagge gehisst. Auch die „Sächsischen Israelfreunde“ im vogtländischen Reichenbach hatten an ihrem Vereinsgebäude geflaggt – bis das Rathaus die Fahne verbot – unverständlich für den Verein.
Hier hing sie, die Flagge, am städtischen Vereins- und Veranstaltungshaus am Park der Generationen im vogtländischen Reichenbach – einst Teil der Landesgartenschau. Auf Geheiß des Rathauses musste sie abgenommen werden – politische Statements seien laut Mietvertrag verboten. Für Werner Hartstock von den Sächsischen Israelfreunden, die in dem Haus eine umfangreiche Ausstellung eingerichtet haben und betreuen – ist das völlig unverständlich.
Die Flagge mit dem blauen Davidstern ist die Staatsflagge Israels. Den Vorwurf, damit politisch Stimmung machen zu wollen, will der Vereinsvize so nicht auf sich sitzen lassen. Tatsächlich habe es bis heute auch kein persönliches Gespräch gegeben.
Tatsächlich sind die sächsischen Israelfreunde nicht jüdischen, sondern christlichen Glaubens. Hier in Reichenbach wollen Sie in ihrer Ausstellung zeigen, wie das Christentum aus dem jüdischen Glauben entstanden ist.
Zahlreiche Ausstellungsstücke, eine originale Thora-Rolle und viele Modelle erzählen hier von der Geschichte des Judentums. Das größte der Modelle nimmt fast die Hälfte des Raumes ein.
Nicht nur die Geschichte, vor allem auch die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten beschäftigen die Vereinsmitglieder. Die Frage, ob es jemals eine Lösung des Konfliktes geben wird, kann auch Werner Hartstock nicht beantworten.
Wer selbst nach Antworten sucht, oder sich einmal ausführlich und anschaulich über das Judentum informieren möchte, der hat hier in Reichenbach die Gelegenheit dazu. Jeder sei herzlich eingeladen – so Werner Hartstock.