Sachsen- Die Diskussion um die Sicherheitslage in deutschen Großstädten bleibt ein Dauerbrenner. Immer wieder zeigt sich: Die gefühlte und die tatsächliche Sicherheit klaffen oft auseinander.
Häufig sind es überhitzte Debatten oder Darstellungen in Politik und Medien, die Ängste schüren – Ängste, die nicht immer durch die Fakten gedeckt sind. So auch in Leipzig: Die Sicherheitsumfrage 2023, vorgestellt von Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal und Polizeipräsident René Demmler, belegt eine deutliche Diskrepanz zwischen Kriminalitätsfurcht und den in der Statistik ausgewiesenen Straftaten. Dies geht jetzt auch aus der Umfrage „Sicherheit in Leipzig 2023“ hervor, deren Ergebnisse von Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal und Leipzigs Polizeipräsident René Demmler vorgestellt wurden.
Dem subjektiven Sicherheitsempfinden begegnen stellt die Städte offenbar vor Herausforderungen. Daher haben die Großstädte auch unterschiedliche Herangehensweisen. Während Videoüberwachung bereits in sämtlichen Städten verbreitet ist, setzt Chemnitz seit diesem Sommer auch noch auf einen neu eingerichteten Sicherheitspunkt. Ein Modellprojekt, das die gefühlte Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger weiter stärken soll. Der Sicherheitspunkt dient als zentrale Anlaufstelle für Anliegen der Bevölkerung, vermittelt zwischen verschiedenen Akteuren und schafft durch Präsenz ein erhöhtes Sicherheitsgefühl, wie Oberbürgermeister Sven Schulze stolz berichtet.
Das Chemnitzer Projekt findet landestweit Beachtung. Auch Dresden habe das Chemnitzer Konzept ins Visier genommen und überlege, einen ähnlichen Sicherheitspunkt auf der Prager Straße einzurichten. Allerdings scheint es hier noch keine konkreten Pläne zu geben. Während Chemnitz mit diesem Modellprojekt voranschreitet, sichtet Leipzig noch die Einblicke der Umfrage. Zwischen April und Juni wurden 6.000 Leipzigerinnen und Leipziger zu ihrem Sicherheitsempfinden befragt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Ängste nicht immer im Einklang mit der tatsächlichen Kriminalitätsentwicklung stehen. Laut Polizeipräsident René Demmler sind diese Daten eine wichtige Grundlage.
Solche Maßnahmen – ob durch Umfragen oder Modellprojekte wie den Sicherheitspunkt – zeigen, dass Städte aktiv an Lösungen arbeiten, um sowohl die tatsächliche als auch die gefühlte Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.