Mo, 23.01.2023 , 15:07 Uhr

Statistisches Landesamt in Kamenz

Mehr Fahrradunfälle in Sachsen

Dresden - Im vergangenen Jahr sind in Sachsen Tausende Menschen bei Fahrradunfällen verletzt worden, 20 Menschen starben. Die Zahl der Unfälle habe zugenommen.

Im vergangenen Jahr sind in Sachsen bis zum Oktober mehr Menschen verletzt worden als im gleichen Zeitraum der Vorjahre. Wie das Statistische Landesamt in Kamenz auf DPA-Anfrage mitteilte, erlitten 4.246 Radfahrer Verletzungen und 20 von diesen starben an diesen. Das waren 823 Verletzte mehr als in den ersten zehn Monaten im Jahr zuvor, hieß es. Demnach waren bis Ende Oktober 2021 3.423 verletzte Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt worden - 17 Menschen wurden tödlich verletzt.

Die meisten Verletzten gab es in der Landeshauptstadt Dresden. Schwer verletzt wurden dort insgesamt 167 Fahrradfahrer. Mit 115 Verletzten landete Leipzig sachsenweit auf dem zweiten Platz. Auch bei den Leichtverletzten war die Zahl in Dresden am höchsten: 951 zwischen Januar und Oktober 2022. In Leipzig waren es 782.

Während der Corona-Pandemie habe sich vor allem in Dresden und Leipzig der Trend zum Radfahren noch einmal deutlich verstärkt, erklärte das Verkehrsministerium.

Vor allem motorisierte Räder seien immer mehr auf den Straßen zu sehen. Wegen ihrer Geschwindigkeit benötigten Fahrerinnen und Fahrer von E-Bikes jedoch mehr Sicherheit beim Fahren, hieß es.

Der Landesgeschäftsführer vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), Konrad Krause, sagte: «Wir sehen - unter Vorbehalt der finalen Daten für 2022 - bisher keine Anzeichen, dass das Jahr ein außergewöhnlicher Ausreißer werden wird.» Er erhoffe sich einen Rückgang der Zahlen im Bereich der Unfälle, bei denen zu eng überholt wurde. Immerhin habe der seit kurzem mit einer festen Zahl schriftlich verankerte Überholabstand für eine öffentliche Diskussion gesorgt und damit relativ viel Aufmerksamkeit erhalten.

Um Sachsens Straßen sicherer zu machen und schwächere Verkehrsteilnehmer zu schützen, müsse die bestehende Verkehrsordnung angepasst werden, hieß es aus dem Ministerium. «Hier sehen wir zuvorderst den Bund in der Pflicht. Die sächsischen Kommunen ersuchen wir, von den bereits bestehenden Möglichkeiten mehr Gebrauch zu machen.» (dpa)