So, 31.03.2024 , 13:45 Uhr

Sachsens Bundeswehr verzeichnet Rekrutenplus

Mehr sächsische Rekruten bei Bundeswehr - Zahl Minderjähriger steigt

Sachsen - Die Zahl sächsischer Rekruten bei der Bundeswehr ist in den vergangenen Jahren gestiegen.

2023 wurden 673 Soldaten in Sachsen eingestellt: 585 Männer und 88 Frauen. In den Jahren zuvor waren es 632 (2022) und 554 (2021). Das geht aus einer Übersicht hervor, die das Bundesverteidigungsministerium auf Anfrage mitgeteilt hat. Höher als zuletzt lag die Zahl neuer Soldaten und Soldatinnen im Jahr 2019 mit 794. 

Auffällig ist, dass der Anteil minderjähriger Rekruten in Sachsen in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Etwa jeder siebte neue Soldat im Freistaat war 2023 den Angaben zufolge erst 17 Jahre alt. Zum Vergleich: 2020 war es noch etwa jeder 15. Zudem liegt Sachsen bei den minderjährigen Rekruten über dem Bundesschnitt. 2023 fiel deutschlandweit knapp jeder neunte neue Soldat in diese Gruppe. 

SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag im Bund vereinbart, dass Ausbildung und Dienst an der Waffe volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten sein sollen. Das Verteidigungsministerium erklärte nun, dass 17 Jahre alte Bewerber nur dann eingestellt würden, «wenn sie ein umfassendes physisches und psychologisches Eignungstestverfahren bestehen». Die militärische Ausbildung berücksichtige zudem umfangreiche Schutzregelungen für die Minderjährigen: «Konkret heißt das: keine Teilnahme an Wachdiensten oder Auslandseinsätzen, Gebrauch der Waffe nur für Ausbildungszwecke.»

Insgesamt haben im vergangenen Jahr 15 935 Männer und 2867 Frauen den Dienst bei der Bundeswehr angetreten, in Summe also 18 802 Rekruten. Das sind minimal mehr als im Jahr zuvor: 2022, im Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine, war die Zahl der neuen Rekruten um rund zwölf Prozent auf 18 775 gestiegen. Das Vor-Corona-Niveau wurde damit jedoch nicht erreicht. Im Jahr 2019 hatten 20 170 Soldaten ihren Dienst aufgenommen.

Der Frauenanteil ging mit nun 15 Prozent nach einem Anstieg im Vorjahr auf 17 Prozent wieder etwas zurück. In Sachsen lag er mit rund 13 Prozent unter dem Bundesschnitt. (dpa)