Mo, 05.08.2024 , 12:20 Uhr

Neues Schuljahr in Sachsen gestartet

Mehr Schüler, aber Lehrermangel bleibt kritisch

Sachsen - Mit dem Ende der Sommerferien startet das neue Schuljahr für 536.000 Schülerinnen und Schüler an staatlichen und freien Schulen.

Die Schülerzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was die Bedeutung der Bildung in der Region unterstreicht. Besonders aufregend ist der Schulstart für die rund 40.500 Schulanfänger.

Steigende Schülerzahlen

Nach Angaben des sächsischen Kultusministeriums besuchen im neuen Schuljahr 18.289 mehr Schülerinnen und Schüler die Schulen als im Vorjahr. Die größten Zuwächse verzeichnen dabei die öffentlichen Schulen, deren Schülerzahl von 436.180 auf 452.750 gestiegen ist. Auch die Schülerzahl an Schulen in freier Trägerschaft stieg leicht an, von 81.531 auf etwa 83.290.

Anhaltender Lehrermangel

Trotz der Neueinstellung von über 1.000 Lehrkräften bleibt der Lehrermangel eine große Herausforderung, insbesondere an Ober- und Förderschulen. „Die Absicherung des Unterrichts bleibt eine Herausforderung“, erklärte Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Insgesamt wurden 1.033 neue Lehrkräfte eingestellt, darunter 773 ausgebildete Lehrer, 120 pädagogische Hilfskräfte und 140 Seiteneinsteiger nach ihrer Qualifizierung. Besonders betroffen sind Förderschulen, wo die neuen pädagogischen Hilfskräfte die fehlenden Förderschullehrer nicht vollständig ersetzen können.

Geflüchtete Kinder ohne Schulplatz

Ein besonders kritisches Problem betrifft geflüchtete Kinder und Jugendliche. Nach Angaben des sächsischen Kinderschutzbundes warten derzeit mehr als 1.600 von ihnen auf einen Schulplatz. „Diese Situation steht im Widerspruch zu den grundlegenden Prinzipien der UN-Kinderrechtskonvention, dem Grundgesetz und dem geltenden Schulrecht“, kritisierte Silke Brewig-Lange, die Vorstandsvorsitzende des Kinderschutzbundes. Die langen Wartezeiten schränken die Bildungs- und Teilhabechancen der geflüchteten Kinder massiv ein. (dpa)