Dresden/Freiberg - Sachsens Energieminister Wolfram Günther hat nach der Ankündigung des Solarherstellers Meyer Burger, die Schließung eines großen Werks in Sachsen vorzubereiten, vor einer einseitigen Abhängigkeit von China gewarnt. «Dass Meyer Burger die Produktion in Freiberg stilllegen möchte, ist bitter», sagte der Grünen-Politiker am Freitag. Deutschland und Sachsen laufe Gefahr, nach dem Kahlschlag in der Solarindustrie in den 10er Jahren zum zweiten Mal eine strategisch wichtige Branche zu verlieren.
«Das wäre dumm und riskant. Zudem wäre ein Scheitern der heimischen Solarindustrie mitten in einem globalen Solarboom absurd», betonte Günther. Es sei beschämend, dass seit vielen Monaten praktikable Vorschläge auf dem Tisch lägen, aber bisher keine Einigung auf Bundesebene möglich gewesen sei. Er sehe allerdings noch Chancen. Der Ball liege bei der Bundespolitik. «Ich fordere die Verantwortlichen auf, umgehend zur Besinnung zu kommen.» In den kommenden Wochen müsse alles dafür getan werden, die Zukunft der deutschen Solarindustrie zu sichern.
Meyer Burger hatte angekündigt, die Schließung seines Werks in Freiberg vorzubereiten. Es geht um etwa 500 Arbeitsplätze.