Di, 07.01.2025 , 09:48 Uhr

Meinung

Millionen fordern Ruhe: Was Sachsen vom Böllerverbot halten

Leipzig/Dresden – Nach den Ereignissen der Silvesternacht, bei denen bundesweit fünf Menschen durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk ums Leben kamen, darunter zwei in Sachsen, steht ein mögliches Feuerwerksverbot im Fokus der Debatte. Doch wie denken die Menschen in Sachsen darüber?

Nach der tragischen Silvesternacht, in der fünf Menschen in Deutschland ums Leben kamen, darunter zwei in Sachsen, wird die Forderung nach einem Böllerverbot laut. Einsatzkräfte wurden angegriffen, und eine breite Öffentlichkeit unterstützt eine Petition gegen Feuerwerk, die über 1,3 Millionen Unterschriften (06.01.2025, 12 Uhr) gesammelt hat. In Sachsen äußerten sich viele Bewohner, darunter auch Jugendliche, skeptisch gegenüber einem Verbot. Ein junger Sachse erklärte: „Ich glaube, dass uns ein Feuerwerk innerlich faszinieren kann. Auch unsere Gedanken werden illuminiert, wenn Lichtblitze durch den dunklen Himmel schweben.“  

Über eine Million für Ruhe: Wie die Sachsen zum Böllerverbot stehen
Umfrage in Leipzig: Wie Stehen die Sachsen zum Böllerverbot?

Regionale Unterschiede in der Meinungslandschaft

Laut einer Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg spricht sich bundesweit eine Mehrheit für ein Verbot aus, allerdings zeigen sich geografische Unterschiede: Während im Westen Deutschlands 66 Prozent für ein Verbot sind, unterstützen im Osten, zu dem auch Sachsen gehört, nur 44 Prozent diese Forderung. Historische Erfahrungen werden als möglicher Grund für diese Diskrepanz angeführt. Ein 50-jähriger Sachse bemerkte: „Ich habe in der DDR Diktatur erlebt und weiß, dass auf staatliche Verbote viele Menschen hierzulande allergisch reagieren.“ 

Argumente gegen das Feuerwerk 

Gleichzeitig gibt es aber auch starke Stimmen für ein Verbot. Eine Leipziger Mutter äußerte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit: „Viele zünden Raketen aus der Hand, das ist schon sehr gefährlich.“ Andere beklagen die Umweltverschmutzung und die Belastung für Tiere nach den Feierlichkeiten. Insgesamt bleibt das Thema emotional stark aufgeladen, und die Übergabe der Petition an die Bundesinnenministerin steht unmittelbar bevor.  

Trotz der Unterschiede in den Meinungen bleibt die Debatte in Sachsen und ganz Deutschland hochaktuell.