Mo, 25.11.2019 , 10:12 Uhr

Liveticker zum Milliarden-Raub im Grünen Gewölbe

Dresden - Am frühen Morgen gegen 5 Uhr verschafften sich Einbrecher Zugang in das Grüne Gewölbe in Dresden und erbeuteten Schmuck und Diamanten im Wert von mehreren Millionen Euro. Die Täter sind flüchtig. Die Polizei untersucht den Tatort. 

+++ Wir berichten live +++ 

Hier haben wir die Pressekonferenz zum Raub im Grünen Gewölbe in voller Länge:

Update 21:21 Uhr:

Die Polizei des Freistaates Sachsen hat nun ein Überwachungsvideo veröffentlicht, das einen Teil des Tathergangs wiedergibt und zwei der Tatverdächtigen zeigt. Das Video lässt sich via Youtube auf dem Kanal "Polizei Sachsen" über folgenden Link abrufen:

https://www.youtube.com/watch?v=1PKbQNAA7pw&feature=emb_err_watch_on_yt

Update 20:40 Uhr:

Die Polizeidirektion hat per Twitter zwischenzeitlich hat die Polizeidirektion #Dresden auch Bilder zu einem Teil der gestohlenen Schmuckstücke aus dem Museum #GrünesGewölbe veröffentlicht: https://www.polizei.sachsen.de/de/63999.htm

Update 17:10 Uhr: Vor dem Hintergrund der Geschehnisse hat die Polizeidirektion Dresden eine Sonderkommission ins Leben gerufen. In der Kommission, die den Namen „Epaulette“ trägt, arbeiten aktuell 20 Kriminalisten an der Klärung des Falls.

Im Verlauf des Vormittages werteten Kriminalisten die Aufzeichnungen der Überwachungskameras des Historischen Grünen Gewölbes aus. Auf diesen ist einer der Einbrecher zu sehen. Die Kriminalpolizei geht jedoch davon aus, dass weitere Täter beteiligt waren.

Nach bisherigen Erkenntnissen sind verschiedene Schmuckstücke, unter anderem auch eine Epaulette, gestohlen worden.

Die Polizei fragt: Wer hat Wahrnehmungen im Zusammenhang mit der Straftat gemacht? Wer hat verdächtige Personen am Tatort gesehen? Wer kann Hinweise zum Verbleib der gestohlenen Gegenstände geben? Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen. 

Update 16:53 Uhr: 

Die Linke im Sächsischen Landtag fordert Auskunft der Staatsregierung gegenüber dem Landtag: 

Zum Kunstraub im Grünen Gewölbe erklären Rico Gebhardt, Vorsitzender, und Franz Sodann, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag:

Nachdem sich heute vier Regierungsmitglieder am Tatort aufgehalten haben, können wir als Landtag nun angemessene Aufklärung erwarten. Wenn laut offiziellen Statements der Staatsregierung ganz Sachsen betroffen ist, dann ja wohl auch sein Parlament. Wir fordern daher den Ministerpräsidenten auf, die Abgeordneten umgehend und unmittelbar zu informieren.

Natürlich gibt es offene Fragen zur Sicherheitstechnik und überhaupt zur Sicherung des Grünen Gewölbes. Es erschüttert und macht fassungslos, wie ein solch krimineller Zugriff auf weltbekannte Kunstschätze zugelassen wurde.

Es ist bedauerlich, dass Ministerpräsident Kretschmer mit unzutreffend-verklärenden Aussagen „die Werte, die hier zu finden sind, wurden von den Menschen in unserem Freistaat über viele Jahrhunderte hart erarbeitet“, und deshalb seien „wir Sachsen“ auch „bestohlen“ worden, dem künstlerischen noch einen politischen Schaden zufügt. Ein demokratischer Regierungschef sollte schon wissen, dass diese Juwelensammlung weit vor der Existenz des Freistaates entstanden und auch nicht einer Arbeitswelt nach heutigen Vorstellungen entsprungen ist.

Update 15:40 Uhr: 

Zum Kunstraub im Grünen Gewölbe der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden erklärt Sachsens Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange:

»Bei dem Einbruch ins Grünen Gewölbe sind wertvolle Kunstgegenstände entwendet wurden. Wir kennen das genaue Ausmaß des Raubes noch nicht. Aber schon jetzt ist klar, dass für den Freistaat ein immenser kunst- und kulturhistorischer Schaden entstanden ist. Die gestohlenen Schmuckstücke gehören gewissermaßen zu den Kronjuwelen der sächsischen Könige. Sie gehören nach Sachsen. Die Ermittlungsbehörden unternehmen alles, um die Gegenstände möglichst unbeschädigt zurückzubekommen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die Staatsregierung unterstützt Staatsanwaltschaft, Polizei und die Staatlichen Kunstsammlungen in allen Belangen und ist über alle Schritte informiert.«

Update 13:39 Uhr

Nach neusten Erkenntnissen wurde der Einbruch 4:59 Uhr festgestellt und die Polizei gerufen. Die Überwachungskamera hat zwei Täter aufgenommen, die durch ein Fenster eingestiegen sind und zielstrebig auf die Juwelen-Vitrine zuliefen und das Glas zertrümmerten. Die Diebe sind auf der Flucht. Die großräumige Fahndung läuft. Fahndungsfotos folgen.

Die Einbrecher, die in das Historische Grüne Gewölbe in Dresden eingestiegen sind, nahmen Diamanten und Brillanten aus dem abgebildeten Juwelen-Ensemble von Sachsens Staatsschatz aus dem 18. Jahrhundert mit. Von einer sehr hohen Zahl von Stücken ist die Rede. Auch der Diamantschmuck und Perlen der Königin gehören dazu. So haben es die Staatlichen Kunstsammlungen eben präsentiert. Es ist zur Zeit nicht sicher, welche Stücke genau mitgenommen wurden, da die Spurensicherung noch vor Ort ist. Das konkrete finanzielle Ausmaß steht noch nicht fest.

Zusammenfassung der Pressekonferenz zum Diebstahl

Teilnehmer:

Prof. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Dirk Syndram, Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Leitender Oberstaatsanwalt Klaus Rövekamp, Staatsanwaltschaft Dresden
Polizeipräsident Jörg Kubiessa, Polizeidirektion Dresden
Leitender Kriminaldirektor Volker Lange, Polizeidirektion Dresden

Zeitlicher Ablauf
4:59 Uhr wurde der Einbruch durch einen Anruf eines Sicherheitsmitarbeiters gemeldet, über den allgemeinen Notruf. Der Wachdienst sah die Täter lief auf dem Überwachungsvideo. 2 Personen sind in der Sicherheitszentrale des Museums vor Ort.

5:04 Uhr der erste Streifenwagen wurde losgeschickt

05:05 Uhr erster Hinweis auf mögliches Fluchtfahrzeug ging bei der Polizei ein,
sofort wurden 16 Funkstreifen im Stadtgebiet Dresden losgeschickt

Der Kriminaldauerdienst war 5:08 Uhr vor Ort

5:09 Stromausfall Theaterplatz
durch ein Feuer in einem Elektroverteiler an der Hofkirche / Italienisches Dörfchen, es wird geprüft ob das Feuer mit dem Einbruch in Verbindung steht

Bundespolizei wurde 5:22 Uhr einbezogen, auch die Polizei in Görlitz, Chemnitz und Brandenburg wurden informiert

7:00 Uhr wurde die Tatortgruppe des LKA angefordert

Bisher kein Fahdungserfolg.

Leitender Kriminaldirektor Volker Lange zum aktuellen Stand der Ermittlungen:

Über die Kamerabilder aus dem Juwelenzimmer sind 2 Einbrecher sichtbar, als die Polizei eintraf war kein Einbrecher mehr vor Ort.
Aktuell werden die Videoaufzeichnungen ausgewertet, dieses werden im Laufe des Nachmittags zur Öffentlichkeitsfahndung freigegeben.
Ob weitere Täter involviert sind ist bisher nicht bekannt.

Bei einem Fenster auf der Seite Schlossplatz wurde ein Fenster eingeschlagen , anschließend wurde eine Vitrine aufgebrochen, die Täter gingen zielgerichtet vor.
Es wurde ein PKW, der geflüchtet sein soll, gesichtet. In wie weit dieser mit der Tat in Verbindung steht, wird derzeit ermittelt.
Benachbarte Bundesländer wurden informiert, Autobahnauffahrten abgesperrt.
Ein Brandgeschehen bei der Hofkirche / Italienisches Dörfchen wird ebenfalls geprüft. Dort sind zum Zeitpunkt der Tat die Straßenlampen im Bereich des Residenzschlosses ausgefallen.
Auch ein Fahrzeugbrand auf der Kötzschenbroder Straße wird im Zusammenhang mit dem Tatgeschehen untersucht. Der PKW wurde wahrscheinlich in Brand gesetzt, die Halterermittlung läuft.

Derzeit sind 10 Ermittler in einer Soko mit dem Fall betraut, auch LKA beteiligt sich. Alle verfügbaren Einheiten wurden eingesetzt. Auch Polizeihubschrauber wurden angefordert

Die Fahndung wird schnell voran gebracht.

Prof. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden:

Es handelt sich bei dem Diebesgut um einen unschätzbaren kunst- und kulturhistorischen Schatz: 1 Vitrine mit 3 Garnituren Diamant-, Diamantrauten- und Brilliantgarnitur.
Von besonderer Bedeutung und Qualität ist, dass die Ensembles als solche überliefert sind.
Der eigentliche Materialwert ist gar nicht so hoch, doch der Staatsschatz des 18 Jahrhundert ist von besonderer Bedeutung und Qualität, denn die Ensembles sind als solche überliefert.
Virtueller Rundgang durch Gewölbe. 3 der 10 in der Vitrine befindlichen Garnituren sind gestohlen wurden.
Die Kunstsammlungen hoffen, dass durch die internationale Bekanntheit das Diebesgut dem internationalem Mart entzogen wurde.

Aktuell ist die Tatortgruppe zur Spurensicherung am Tatort, es darf niemand in den Tatraum.

SOKO "Epaulette" gegründet

Zum Sicherheitskonzept wurde Folgendes bekannt gegeben:

Alarmkonzept für historisches Gewölbe: Alarmzentrale im Haus, Rundgänge, Sicherheitsglas, Alarmmelder, Gitter vorm Fenster. Es sind keine Einzelheiten zum Durchtrennen des Gitters bekannt.

Sicher ist, dass der Alarm ausgelöst wurde.

Dirk Syndram, Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden:

Beim Diebesgut handelt es sich um 3 Garnituren: 

Brillantgarnitur 37-40 Teile /Einzelne Stücke
Diamantrautengarnitur 37-40 Teile /Einzelne Stücke
Diamantgarnitur 20 Teile

Ggfs. können Gebäudeteile ab Mittwoch wieder geöffnet, laut Marion Ackermann.

Die Anweisung für das Sicherheitspersonal liegt darin die Polizei zu informieren, der Sicherheitsdienst ist nicht bewaffnet.

 

Update 12:12 Uhr:

Die Infos zur Pressekonferenz sind an die Medienvertreter heraus gegeben worden:

Einbruch in Historisches Grünes Gewölbe

- Einladung zur Pressekonferenz -

Wann? 25.11.2019, 13.00 Uhr im Residenzschloss Dresden, Hans-Nadler-Saal, 01067 Dresden

Heute Morgen sind Unbekannte in das Historische Grüne Gewölbe an der Straße Taschenberg eingebrochen.

Vor dem Hintergrund des Einbruches lädt die Polizeidirektion Dresden die Journalisten zu einer Pressekonferenz ein.

Teilnehmer:
Prof. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Dirk Syndram, Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Leitender Oberstaatsanwalt Klaus Rövekamp, Staatsanwaltschaft Dresden
Polizeipräsident Jörg Kubiessa, Polizeidirektion Dresden
Leitender Kriminaldirektor Volker Lange, Polizeidirektion Dresden

Update 11:25 Uhr:

Gegen 12:00 Uhr soll ein Pressestatement im Residenzschloss in Dresden angesetzt sein.

Diverse Medienvertreter sind bereits mit uns auf den Weg.

Update 11:22 Uhr:

Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Maria Stange ist gerade vor Ort eingetroffen.

Update 11:10 Uhr:

Um 13:00 Uhr wird es eine Pressekonferenz von den Staatliche Kunstsammlungen geben
Vor Ort werden Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Vertreter der Polizei Dresden sein.
Wir streamen die Pressekonferenz live im TV-Programm und in unseren Programm-Livestreams
 
Update 10:25 Uhr:

Die Einbrecher legten vermutlich einen Brand an einem Stromkasten an der Augustusbrücke um die Sicherheitssysteme der Kunstsammlung auszuschalten.

Die Spurensicherung ist mittlerweile vor Ort und nimmt Proben vom Tatort.