Sa, 08.06.2024 , 11:43 Uhr

Turbo-Abschiebungen könnten die Kriminalstatistik verändern

Minister Schuster fordert Abschiebe-Sonderprogramm für ausländische Täter

Dresden - Sachsens Innenminister Armin Schuster fordert mehr Abschiebungen für ausreisepflichtige ausländische Mehrfach- und Intensivtäter. Sachsen könne als Pilotland fungieren und zum Beispiel Bundesausreisezentren an den großen Flughäfen einrichten.

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) hat ein Sonder-Rückführungsprogramm für ausreisepflichtige ausländische Mehrfach- und Intensivtäter gefordert. In einem Interview mit der «Sächsischen Zeitung» sagte er am Samstag:

"Würden wir deutschlandweit Turbo-Abschiebungen für Intensivtäter realisieren, hätten wir im nächsten Jahr eine völlig andere Kriminalitätsstatistik."

Sachsen stehe dem Bund als Pilotland "gerne zur Verfügung", so Schuster. Abschiebungen auch nach Syrien und Afghanistan müssten intensiviert werden, sagte Schuster. Der Bund müsse die Wege dafür öffnen, in dem er Bundesausreisezentren an den großen Flughäfen einrichte und größeren diplomatischen Druck auf die Herkunftsländer ausübe. Wenn die Außenministerin über freiwillige Aufnahmeprogramme für Afghanen verhandele, müsse es auch möglich sein, Verhandlungen über die Rücknahme von Straftätern zu führen:

"Das heißt, freiwillige Aufnahme nur gegen Rücknahme von Landsleuten."

Zudem müsse Deutschland den Zuzug von Flüchtlingen in die Bundesrepublik weiter begrenzen – "auch mit verstärkten Zurückweisungen an der Grenze". Andernfalls sei bald nur noch die Unterbringung mit Notmaßnahmen wie Zelten und Turnhallenbelegungen möglich.

"Berlin muss sich überlegen, ob sie die Kommunen und Bundesländer so sichtbar überfordern wollen."

Mit Blick auf islamistische Hassprediger sprach sich der CDU-Politiker für eine Klarnamen-Pflicht bei den Providern sozialer Netzwerke aus. Auf diese Weise könnten Ermittler eine Bestandsdatenauskunft erhalten– notfalls mit richterlichem Beschluss. (dpa)