Sachsen – Einigen „Verfassungsschülern“ werden, die gerade erst verliehenen Urkunden, entzogen. Sie haben extremistische Gesten auf dem Abschlussfoto gezeigt. Dies blieb vorerst unbemerkt und das Bild wurde auf den sozialen Netzwerken des Innenministeriums gepostet. Mittlerweile wurde das Bild gelöscht.
Am Mittwoch worden 150 Jugendliche als „Verfassungsschüler“ ausgezeichnet, weil sie an einem Bildungsprojekt teilgenommen haben. Das Innenministerium schrieb am Donnerstag auf Twitter, dass auf dem Abschlussfoto einige Jugendliche Gesten gezeigt haben, die inakzeptabel seien. Dies verurteile das Ministerium scharf.
Unter anderem wurden auf dem Bild das „Rabia-Symbol“ der Muslimbruderschaft und ein Symbol der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gezeigt. Den Mitarbeitern, welche das Bild auf den Sozialen Netzwerken teilten, sind die Gesten zunächst nicht aufgefallen. Später verschwand das Bild.
Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte während des Besuchs am Mittwoch ein Grußwort an die Schüler gerichtet. Die Jugendlichen aus Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen, hatten an einem, von ihrem Ministerium mit 1,5 Millionen Euro finanzierten Projekt eines Bildungsträgers teilgenommen, der sich für Chancengleichheit in der politischen Bildung einsetzt. Das Ministerium schrieb über das Projekt, dass die jungen Erwachsenen praktisch erfahren, wie die Demokratie funktioniere und welche Möglichkeiten es gebe, ihr Umfeld zu gestalten.
Nachdem das Foto gelöscht wurde, erklärte das Ministerium bei Twitter, dass die Löschung zum Schutz der Jugendlichen sei, die sich richtig verhalten haben. Das Ministerium ziehe Konsequenzen. Die verliehene Urkunde werde denen entzogen, die die Geste gezeigt haben. Den anderen Jugendlichen und dem Bildungsprojekt haben sie geschadet, hieß es. (mit dpa)